Düsseldorf (ots) - Es ist nicht alltäglich, wenn 180 Mediziner in einem offenen Brief ihren Ärztepräsidenten ausgerechnet beim heiklen Thema Sterbehilfe angreifen. Sie machen damit eine Frage, die das Menschsein im Innersten betrifft, zu einem Kampfthema. Polemik steht Ärzten bei solchen Fragen nicht an. Sie haben seit Hippokrates den Auftrag, Menschenleben zu retten, nicht zu zerstören. Das gilt auch dann, wenn dank des medizinischen Fortschritts das Leben immer länger wird, zugleich aber die Dauer der Gebrechlichkeit zunimmt. Das ist der Fluch des gewaltigen medizinischen Erfolgs. Auch der Sterbeprozess zieht sich unmenschlich in die Länge, worauf die Medizin noch keine Antwort gefunden hat. Den Arzt nun zum Sterbehelfer zu machen, lässt sich daraus nicht zwingend ableiten. Wenn aus dem Helfer der Todesengel wird, ist es nicht mehr weit, bis der gesellschaftliche Druck zunimmt, den Sterbeprozess "sozialverträglich" abzukürzen. Das ist neben allen ethischen Überlegungen der Kern des Problems. Deshalb sollte es alleinige Aufgabe der Ärzte bleiben, Leben zu retten.
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