Angestellter: "Kann ich eine Gehaltserhöhung bekommen?" - "Nein", antwortet der Chef. - "Na gut, aber könnten Sie dann wenigstens die Gehälter meiner Kollegen senken?"
Gäbe es auf der Welt tatsächlich nur rationale Vertreter der ökonomischen Theorie, würde wohl niemand über diesen Wortwechsel lachen können, vermutlich würde er gar nicht erst stattfinden. Dass die meisten von uns die Geschichte trotzdem amüsant finden, liegt daran, dass der Angestellte mit seiner zweiten Forderung ja gar nichts an seiner tatsächlichen Lage ändert - bis auf seinen Status, der sich dadurch verbessert, dass er den der anderen absenken möchte. Und das scheint ihm Trost genug zu sein, wenn er denn selbst schon nicht mehr Geld kriegen soll.
So hatten verhaltensorientierte Wissenschaftler bereits vor einiger Zeit herausgefunden, dass das Maß eines Nutzens - in diesem Fall Zufriedenheit - nicht von einer absoluten Größe (etwa dem Gesamtvermögen eines Menschen) abhängt. Vielmehr ist es der Vergleich mit einem Referenzpunkt, der uns entweder glücklich oder unzufrieden macht. Wenn wir uns oberhalb dieses Bezugspunktes befinden (verglichen zum Beispiel mit unserem letzten oder dem Gehalt eines Kollegen), ist unsere Welt in Ordnung. Und sie gerät ins Wanken, wenn wir uns hingegen unterhalb dieses Bezugspunkts eingruppieren müssen.
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