Die Korrektur des DAX war von vielen Experten erwartet worden. Jedoch fiel der Kursrutsch von in der Spitze mehr als 1.200 Punkten überraschend heftig aus. Auslöser waren kräftige Bewegungen am Anleihen- und Devisenmarkt: Die Renditen für zehnjährige Bundesanleihen haben sich innerhalb von nur zwei Wochen vervierzehnfacht. Zudem ist der Euro von gut 1,05 Dollar auf mehr als 1,14 Dollar geklettert. Die Euro-Abwertung war in den ersten drei Monaten einer der Haupttreiber des DAX.
Doch der Schock war nur von kurzer Dauer. Innerhalb von nur zwei Handelstagen hat der Leitindex knapp 550 Zähler zugelegt und damit beinahe die Hälfte der vorangegangenen Verluste wieder wettgemacht. Allerdings prallte der DAX dann an einer massiven Widerstandszone ab: Zwischen 11.750 und 11.800 Zählern befinden sich gleich drei markante Hürden. Einerseits verläuft dort der Abwärtstrend, der sich seit dem Allzeithoch bei 12.390 Punkten etabliert hat. Andererseits ist dort neben dem Zwischenhoch vom 5. Mai auch die wichtige 50-Tage-Linie zu finden. Während sie ab Mitte April einige Tage als wichtige Unterstützung fungierte, ist sie seit dem Bruch Ende April der größte Widerstand auf dem Weg nach oben.
Die weitere Entwicklung am Aktienmarkt steht und fällt wohl mit dem Eurokurs. Trotz des rasanten Anstiegs in den vergangenen Tagen notiert die Einheitswährung noch immer um knapp 20 Prozent niedriger als vor einem Jahr. Das beflügelt die Gewinne der Unternehmen. Die Commerzbank hat errechnet, dass es im DAX zu einem Schub des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von in der Summe zwölf Mrd. Euro kommt, wenn der Euro zum Dollar um zehn Prozent abwertet. Das entspricht einem zusätzlichen Gewinn von rund acht Prozent.
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