Fans und Gegner des Bargelds reden sich derzeit die Köpfe heiß. Selbst skurril anmutende Fragen werden dabei hin und her gewälzt. Etwa zur Hygiene: Kleben wohl mehr Bakterien an Geldscheinen oder an den Tasten von EC-Karten-Terminals?
Dass in einer so emotional aufgeladenen Debatte noch niemand bis zur Kernfrage vorgestoßen ist, mag noch verständlich sein. Schließlich ist der wesentliche Unterschied zwischen Barem und Unbarem den meisten Leuten gar nicht bewusst. Unverständlich ist aber, dass auch die Wirtschaftsweisen Peter Bofinger und Lars Feld in ihrer Diskussion über das Thema bisher nicht auf den zentralen Unterschied gekommen sind - was, pardon, nicht für professorale Kompetenz auf diesem Gebiet spricht.
Der entscheidende Qualitäts-Unterschied ist nämlich der: Banknoten sind das einzige Geld der Zentralbank, das uns Privatleuten zugänglich ist. Das Geld, das wir auf dem Konto haben und mit dem wir dann bargeldlos bezahlen, stammt nicht von der Zentralbank. Es stammt vielmehr von der jeweiligen Bank oder Sparkasse, bei der wir unser Konto haben, und es ist allenfalls mit dem Versprechen verbunden, dass wir es jederzeit in Bargeld, also in Geld der Zentralbank, umtauschen können.
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