Von Heide Oberhauser-Aslan
FRANKFURT (Dow Jones)--Deutschlands größter Pharmahersteller Bayer und sein Entwicklungspartner Janssen erweitern ihr klinisches Forschungsprogramm für den Gerinnungshemmer Xarelto um Krebspatienten. Die neue klinische Forschungsinitiative, das CALLISTO-Programm, soll den Nutzen von Xarelto zur Prävention und Behandlung von Lungenembolien und tiefen Venenthrombosen bei Krebskranken mit verschiedenen Tumorarten untersuchen.
Das CALLISTO-Programm besteht aus mehreren Studien und soll neue wissenschaftliche Erkenntnisse zum Umgang mit Thrombosen bei Krebspatienten generieren. Weltweit sollen mehr als 4.000 Patienten in die Studien einbezogen werden. Xarelto wird dabei zur Vorbeugung von Lungenembolien und tiefen Venenthrombosen im Vergleich zu Placebo bei Patienten mit verschiedenen Krebsarten getestet, die eine Chemotherapie erhalten und ein hohes Risiko für Blutgerinnsel haben. Weitere Studien prüfen das Mittel unter anderem bei der Behandlung von Lungenembolien und tiefen Venenthrombosen bei Krebspatienten.
Nach Angaben von Bayer ist das Risiko, eine venöse Thromboembolie (VTE) zu erleiden, bei Krebspatienten vier bis sieben Mal so hoch wie bei gleichaltrigen Menschen ohne Krebs. Eine Chemotherapie erhöhe das VTE-Risiko zusätzlich noch einmal um einen Faktor von bis zu 6,5, hieß es. Blutgerinnsel sind laut Bayer die häufigste Todesursache bei Krebspatienten, abgesehen von der eigentlichen Krebserkrankung.
Der Thrombosehemmer ist einer der großen Hoffnungsträger von Bayer und das umsatzstärkste Pharmaprodukt der Leverkusener. Im Bereich der venösen und arteriellen Thromboembolien ist Xarelto inzwischen in sieben Indikationen zugelassen und in mehr als 125 Ländern auf dem Markt. Ihm traut das Unternehmen einen Spitzenumsatz von 3,5 Milliarden Euro zu. Im Vorjahr erzielte Bayer mit dem Medikament Erlöse von knapp 1,7 Milliarden Euro.
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May 28, 2015 08:30 ET (12:30 GMT)
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