Von Robert Wall
MIAMI (Dow Jones)--Der Chef der Deutschen Lufthansa, Carsten Spohr, hat das psychologische Screening von Piloten als schwierig bezeichnet. Es sei eine Herausforderungen für die Luftfahrtbranche, Mechanismen einzurichten, um ein Unglück wie den Absturz einer Germanwings-Maschine durch die Hand eines suizidalen Piloten zu vermeiden.
Je mehr man das Thema der psychologischen Tests betrachte, desto schwieriger werde es, festzusetzen, welche Rastermechanismen genutzt werden sollten. Ein zu 100 Prozent verlässliches System könne vielleicht nicht erreicht werden, sagte Spohr auf dem Jahrestreffen des Internationalen Luftfahrtverbandes IATA.
Laut den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft hatte der Co-Pilot der Germanwings-Maschine, Andreas Lubitz, der wegen Depressionen in Behandlungen gewesen war, den Airbus A320 in den französischen Alpen absichtlich zum Absturz gebracht. Dabei waren alle 150 Insassen ums Leben gekommen. Fast die Hälfte der Passagiere des Fluges von Barcelona nach Düsseldorf waren Deutsche.
Nun beschäftigen sich unter anderem die Ermittler und Branchenvertreter in Europa und den USA damit, welche Änderungen bei der Einstufung der mentalen Gesundheit von Piloten nötigen sein könnten. Lubitz hatte seine gesundheitlichen Probleme vor der Fluggesellschaft verheimlicht.
Spohr warnte angesichts der Komplexität des Themas vor vorschnellen Urteilen. Auch andere IATA-Manager bekräftigten den Ruf nach Geduld, darunter Alaska-Airlines-CEO Brad Tilden.
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June 09, 2015 00:58 ET (04:58 GMT)
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