Berlin (ots) -
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Anmoderation
Das Flugzeug gilt noch immer als eines der sichersten Verkehrsmittel, doch Autos und Nutzfahrzeuge holen immer mehr auf. Zu verdanken ist das den zahlreichen Sicherheitstechnologien, die in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt wurden. Pionier in diesem Bereich ist die Daimler AG, die vor 20 Jahren das weltweit erste serienmäßige elektronische Stabilitätssystem ESP in der Mercedes-Benz S-Klasse einsetzte. Mittlerweile ist das ESP erfolgreich im Einsatz und gehört zum Standard. Zahlreiche weitere Assistenz- und Sicherheitssysteme sind seitdem von den Daimler-Ingenieuren entwickelt worden, die natürlich auch zur Ausstattung in Lkw, Transportern und Omnibussen gehören. Wie sicher wir uns mittlerweile auf deutschen Straßen fühlen können und was die Daimler AG zukünftig noch alles vor hat wenn es um das Thema Sicherheit geht, dazu haben wir Dr. Wolfgang Bernhard am Rande des Campus Safety in Berlin interviewt. Dort werden in diesen Tagen (02. und 03.07.) mehr als 350 Journalisten aus über 25 Ländern die neusten Sicherheitstechnologien der Daimler AG vorgestellt:
1. Frage: Herr Dr. Bernhard: Sie verfolgen die Vision des unfallfreien Fahrens. Wie weit sind Sie davon noch entfernt? Ja wir sind ein großes Stück vorangekommen in den letzten Jahren. Wenn wir Verkehrsaufkommen und Verkehrstote miteinander vergleichen, so haben wir in der Zeit zwischen dem Jahr 2000 und dem Jahr 2011 eine Steigerung des Verkehrsaufkommens um elf Prozent, gleichzeitig aber eine Absenkung der Verkehrstoten und schweren Unfälle der Nutzfahrzeuge um 60 Prozent. Das heißt wir glauben, dass wir in den letzten zehn Jahren der Vision des unfallfreien Fahrens einen großen Schritt näher gekommen sind. Gleichwohl gibt es jetzt immer noch diese 40 Prozent und das Ziel ist jetzt, diese weiter zu halbieren. Und wir glauben auch dazu wertvolle Beiträge zu leisten. (0:35)
2. Frage: Was wollen Sie konkret tun, um dieses Ziel zu erreichen? Wir werden an unserem Notbremsassistenten weiter arbeiten, wir wollen auch Fußgänger und Fahrradfahrer erkennen. Speziell im städtischen Verkehr gibt es noch immer viele schwere Unfälle mit verletzten Personen beim Abbiegen von LKWs oder wenn ein LKW-Fahrer im toten Winkel den Fahrradfahrer, den Motorradfahrer nicht sieht. Dort wollen wir mit dem Abbiegeassistenten nochmal einen Beitrag leisten. Wir glauben auch, dass wir beim Lenken helfen können. Bisher ist es ja so, dass wir einen Spurhalteassistenten haben, der warnt, wenn wir drohen von der Fahrbahnabzukommen. Wir könnten uns auch vorstellen, dass wir dann mithelfen und lenken. Und viele andere Dinge mehr, die wir uns in den nächsten Jahren einfallen lassen können. (0:36)
3. Frage: Beim Campus Safety in Berlin haben Sie den Active Brake Assist 3 präsentiert, der speziell für Lkw entwickelt wurde. Warum ist der zum Beispiel gerade bei einem Stau so wichtig? Der Fahrer fährt mit 80 Km/h auf der Autobahn, er ist abgelenkt und merkt nicht, dass vor ihm ein Stauende ist und er unterschätzt total, dass die vor ihm eigentlich schon stehen, während er noch auf 80 Km/h fährt. Das System erkennt das aber, gibt zunächst mal einen Warnton ab. Wenn der Fahrer darauf nicht reagiert beginnt der LKW eine eigenständige Notbremsung einzuleiten. Und ich kann ihnen versichern, auch ein vollbeladener 40-Tonnen-Truck, wenn der eine Vollbremsung einleitet, das ist etwas höchstdramatisches, die Bremswege sind erstaunlich kurz und wir können dabei mit PKWs mithalten, die da wirklich extrem kurze Bremswege haben und wir kommen dann in kürzester Zeit, ich sage jetzt mal nach 80 Metern, steht der LKW dann. Entweder haben wir dann einen Unfall vermieden oder wir haben Unfallfolgen dramatisch reduziert, weil die Aufprallgeschwindigkeit eben nicht 80 oder 40 Km/h ist, sondern nur noch 10 oder 20. (0:56)
4. Frage: Vor genau einem Jahr hat die Daimler AG mit dem Future Truck Weltpremiere gefeiert. Ein Lkw der teilautonom fahren kann. Was wird uns da in den nächsten Jahren erwarten? Wir wollen in den nächsten Jahren jetzt intensiv in die Erprobung von teilautonomen Systemen gehen, das heißt der Fahrer ist nach wie vor auf dem Fahrersitz, übergibt aber nicht nur das Gas geben und das Bremsen, wie bisher auch schon, an den LKW, sondern dazu auch noch das Lenken. Und er macht das indem er nicht abgelenkt ist, nicht ermüdet, sondern immer zu 100 Prozent online ist. Darüber hinaus macht er das dann auch verbrauchsgünstig und wir glauben, dass das nochmal ein wichtiger weiterer Schritt ist, den Fahrerarbeitsplatz attraktiver zu gestalten, die Monotonie rauszunehmen und den Fahrer auch fitter zu halten für die entscheidenden Punkte wo man ihn dann wirklich braucht. (0:40)
5. Frage: Sie nehmen beim Thema teilautonomes Fahren die Politik in die Pflicht. Was fordern Sie ganz konkret, damit ein teilautonomer Lkw über deutsche Autobahnen rollen kann? Es gibt drei Dinge die gemacht werden müssen. Zunächst mal muss die geänderte Wiener Konvention in deutsches Straßenrecht umgesetzt werden. Das heißt, dass es dem Fahrer erlaubt ist sein Lenkrad an ein geeignetes System zu übergeben. Zweitens brauchen wir eine Änderung einer europäischen Richtlinie, die autonome Fahrten derzeit nur bis zu einer Geschwindigkeit von zehn Km/h erlaubt. Wir brauchen dort, auch mit PKW, ich sage jetzt mal 120 Km/h. Der dritte Punkt ist, wir brauchen eine Zertifizierungsvorschrift, die ein Katalog von Prüfkriterien ist, die sagt: Wenn du all diese Prüfkriterien bestehst, dann bist du ein geeignetes System. (0:41)
Abmoderation
Dr. Wolfgang Bernhard, Vorstand der Daimler AG, über die Sicherheit auf deutsche Straßen. Sein Ziel ist es, dass es in naher Zukunft keine Verkehrsunfälle gibt.
ACHTUNG REDAKTIONEN: Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Sendemitschnitt bitte an ots.audio@newsaktuell.de.
OTS: Daimler AG newsroom: http://www.presseportal.de/nr/68912 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_68912.rss2
Pressekontakt: Daimler AG, Uta Leitner , 0711 17 53058 all4radio, Claudia Ingelmann, 0711 3277759 0
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Das Flugzeug gilt noch immer als eines der sichersten Verkehrsmittel, doch Autos und Nutzfahrzeuge holen immer mehr auf. Zu verdanken ist das den zahlreichen Sicherheitstechnologien, die in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt wurden. Pionier in diesem Bereich ist die Daimler AG, die vor 20 Jahren das weltweit erste serienmäßige elektronische Stabilitätssystem ESP in der Mercedes-Benz S-Klasse einsetzte. Mittlerweile ist das ESP erfolgreich im Einsatz und gehört zum Standard. Zahlreiche weitere Assistenz- und Sicherheitssysteme sind seitdem von den Daimler-Ingenieuren entwickelt worden, die natürlich auch zur Ausstattung in Lkw, Transportern und Omnibussen gehören. Wie sicher wir uns mittlerweile auf deutschen Straßen fühlen können und was die Daimler AG zukünftig noch alles vor hat wenn es um das Thema Sicherheit geht, dazu haben wir Dr. Wolfgang Bernhard am Rande des Campus Safety in Berlin interviewt. Dort werden in diesen Tagen (02. und 03.07.) mehr als 350 Journalisten aus über 25 Ländern die neusten Sicherheitstechnologien der Daimler AG vorgestellt:
1. Frage: Herr Dr. Bernhard: Sie verfolgen die Vision des unfallfreien Fahrens. Wie weit sind Sie davon noch entfernt? Ja wir sind ein großes Stück vorangekommen in den letzten Jahren. Wenn wir Verkehrsaufkommen und Verkehrstote miteinander vergleichen, so haben wir in der Zeit zwischen dem Jahr 2000 und dem Jahr 2011 eine Steigerung des Verkehrsaufkommens um elf Prozent, gleichzeitig aber eine Absenkung der Verkehrstoten und schweren Unfälle der Nutzfahrzeuge um 60 Prozent. Das heißt wir glauben, dass wir in den letzten zehn Jahren der Vision des unfallfreien Fahrens einen großen Schritt näher gekommen sind. Gleichwohl gibt es jetzt immer noch diese 40 Prozent und das Ziel ist jetzt, diese weiter zu halbieren. Und wir glauben auch dazu wertvolle Beiträge zu leisten. (0:35)
2. Frage: Was wollen Sie konkret tun, um dieses Ziel zu erreichen? Wir werden an unserem Notbremsassistenten weiter arbeiten, wir wollen auch Fußgänger und Fahrradfahrer erkennen. Speziell im städtischen Verkehr gibt es noch immer viele schwere Unfälle mit verletzten Personen beim Abbiegen von LKWs oder wenn ein LKW-Fahrer im toten Winkel den Fahrradfahrer, den Motorradfahrer nicht sieht. Dort wollen wir mit dem Abbiegeassistenten nochmal einen Beitrag leisten. Wir glauben auch, dass wir beim Lenken helfen können. Bisher ist es ja so, dass wir einen Spurhalteassistenten haben, der warnt, wenn wir drohen von der Fahrbahnabzukommen. Wir könnten uns auch vorstellen, dass wir dann mithelfen und lenken. Und viele andere Dinge mehr, die wir uns in den nächsten Jahren einfallen lassen können. (0:36)
3. Frage: Beim Campus Safety in Berlin haben Sie den Active Brake Assist 3 präsentiert, der speziell für Lkw entwickelt wurde. Warum ist der zum Beispiel gerade bei einem Stau so wichtig? Der Fahrer fährt mit 80 Km/h auf der Autobahn, er ist abgelenkt und merkt nicht, dass vor ihm ein Stauende ist und er unterschätzt total, dass die vor ihm eigentlich schon stehen, während er noch auf 80 Km/h fährt. Das System erkennt das aber, gibt zunächst mal einen Warnton ab. Wenn der Fahrer darauf nicht reagiert beginnt der LKW eine eigenständige Notbremsung einzuleiten. Und ich kann ihnen versichern, auch ein vollbeladener 40-Tonnen-Truck, wenn der eine Vollbremsung einleitet, das ist etwas höchstdramatisches, die Bremswege sind erstaunlich kurz und wir können dabei mit PKWs mithalten, die da wirklich extrem kurze Bremswege haben und wir kommen dann in kürzester Zeit, ich sage jetzt mal nach 80 Metern, steht der LKW dann. Entweder haben wir dann einen Unfall vermieden oder wir haben Unfallfolgen dramatisch reduziert, weil die Aufprallgeschwindigkeit eben nicht 80 oder 40 Km/h ist, sondern nur noch 10 oder 20. (0:56)
4. Frage: Vor genau einem Jahr hat die Daimler AG mit dem Future Truck Weltpremiere gefeiert. Ein Lkw der teilautonom fahren kann. Was wird uns da in den nächsten Jahren erwarten? Wir wollen in den nächsten Jahren jetzt intensiv in die Erprobung von teilautonomen Systemen gehen, das heißt der Fahrer ist nach wie vor auf dem Fahrersitz, übergibt aber nicht nur das Gas geben und das Bremsen, wie bisher auch schon, an den LKW, sondern dazu auch noch das Lenken. Und er macht das indem er nicht abgelenkt ist, nicht ermüdet, sondern immer zu 100 Prozent online ist. Darüber hinaus macht er das dann auch verbrauchsgünstig und wir glauben, dass das nochmal ein wichtiger weiterer Schritt ist, den Fahrerarbeitsplatz attraktiver zu gestalten, die Monotonie rauszunehmen und den Fahrer auch fitter zu halten für die entscheidenden Punkte wo man ihn dann wirklich braucht. (0:40)
5. Frage: Sie nehmen beim Thema teilautonomes Fahren die Politik in die Pflicht. Was fordern Sie ganz konkret, damit ein teilautonomer Lkw über deutsche Autobahnen rollen kann? Es gibt drei Dinge die gemacht werden müssen. Zunächst mal muss die geänderte Wiener Konvention in deutsches Straßenrecht umgesetzt werden. Das heißt, dass es dem Fahrer erlaubt ist sein Lenkrad an ein geeignetes System zu übergeben. Zweitens brauchen wir eine Änderung einer europäischen Richtlinie, die autonome Fahrten derzeit nur bis zu einer Geschwindigkeit von zehn Km/h erlaubt. Wir brauchen dort, auch mit PKW, ich sage jetzt mal 120 Km/h. Der dritte Punkt ist, wir brauchen eine Zertifizierungsvorschrift, die ein Katalog von Prüfkriterien ist, die sagt: Wenn du all diese Prüfkriterien bestehst, dann bist du ein geeignetes System. (0:41)
Abmoderation
Dr. Wolfgang Bernhard, Vorstand der Daimler AG, über die Sicherheit auf deutsche Straßen. Sein Ziel ist es, dass es in naher Zukunft keine Verkehrsunfälle gibt.
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