Wie gemeinhin bekannt sein dürfte, handelt es sich bei der griechischen Tragödie um eine besondere Kunstform des frühen antiken Theaters. Die "Premiere" fand bereits 534 vor Christus statt, und so richtig Hochkonjunktur hatten die Stücke von Aeschylos, Sophokles und Co im 4. und 5. Jahrhundert vor Christus, nachdem sich bis dahin die endgültige literarische Form ausgebildet hatte. Und die folgte einem strengen Konzept - die Handlung war stets vorgegeben, Struktur und Aufbau klar definiert. Und auch bei der Themenauswahl gab es kaum Alternativen; immer drehte sich das Stück um - und an dieser Stelle möchte ich tatsächlich Wikipedia zitieren, denn ich selbst hätte es nicht trefflicher formulieren können - "die schicksalhafte Verstrickung des Protagonisten, der in eine so ausweglose Lage geraten ist, dass er durch jedwedes Handeln nur schuldig werden kann. Die herannahende, sich immer deutlicher abzeichnende Katastrophe lässt sich trotz großer Anstrengungen der handelnden Personen nicht mehr abwenden." Sinn und Zweck dieser dramatischen Szenen war, beim Zuschauer einen (selbstreinigenden) Sinneswandel zu erzeugen, auch dafür gibt es ein schönes griechisches Wort, "Katharsis" nämlich. Nun könnte man meinen, eine Theaterform, die schon vor rund 2.400 Jahren ihre Blütezeit erlebte, findet in der heutigen Zeit sicherlich kein Publikum mehr. Doch weit, ach allzu weit gefehlt:
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