Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)--Konjunkturforscher aus drei europäischen Staaten erwarten, dass die wirtschaftliche Erholung im Euroraum leicht an Schwung gewinnt. Gestützt wird die Erholung hauptsächlich von der Binnennachfrage. Nach einem Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,4 Prozent im ersten Quartal 2015 dürfte die Wirtschaft im zweiten Quartal mit einem vergleichbaren Tempo expandieren, erklärten die drei Forschungsinstitute ifo, Insee und Istat aus Deutschland, Frankreich und Italien in ihrer gemeinsamen Prognose.
In den beiden Folgequartalen rechnen sie mit einer leichten Beschleunigung auf jeweils 0,5 Prozent. Insgesamt dürfte das BIP in diesem Jahr um 1,4 Prozent expandieren, nach einem Zuwachs von 0,9 Prozent im Jahr 2014.
"Der private Konsum bleibt die Stütze des Aufschwungs, da die Einkommensperspektiven der privaten Haushalte aufgrund der sich weiter verbessernden Arbeitsmarktlage gut sind", halten die Institute fest. "So dürfte die Arbeitslosenquote langsam sinken und die Löhne im Zuge dessen steigen."
Der Außenhandel werde wohl ebenso positiv beitragen, hieß es. Die Importe hätten im ersten Quartal vor allem in Frankreich und Deutschland zugenommen, dürften aber im Prognosezeitraum abnehmen. Darüber hinaus dürften sich die Exporte in den kommenden Monaten zunehmend beschleunigen.
Im Gegensatz dazu dürften die Bauinvestitionen wieder abnehmen - insbesondere in Frankreich und Italien, wo die Krise des Bausektors noch nicht vorüber ist, aber auch in Deutschland, wo eine Korrektur nach zwei starken Quartalen zu erwarten ist. Dies alles werde die Expansion bremsen.
Ein Abwärtsrisiko sehen die Forscher in der Griechenland-Krise. Ein Scheitern der Verhandlungen zwischen Athen und seinen Gläubigern könnte nach Ansicht der drei Institute die Stabilität der Eurozone erheblich gefährden.
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July 07, 2015 04:17 ET (08:17 GMT)
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