Am vergangenen Sonntagabend hatte ich mich richtig glücklich geschätzt, eine ausgezeichnete Inszenierung des Rosenkavaliers von Richard Strauss in der Frankfurter Oper genießen zu dürfen, statt mich mit dem Ergebnis des Referendums im griechischen Schuldendrama herumschlagen zu müssen. Und als ich in aller Herrgottsfrühe am darauffolgenden Morgen an meinem Schreibtisch die vielen Kommentare und Analysen durcharbeitete, fühlte ich mich angesichts der Informationsmenge schon fast ein bisschen hilflos. Ich gewann den Eindruck, dass in jeder Investmentbank, die etwas auf sich hielt, mindestens zwei Conference Calls zum Thema Griechenland für die Kunden abgehalten wurden. Um dann letztlich nur eine, zwei oder drei der unzähligen Facetten zu beleuchten, die sich aus den Folgen des "Nein" der Griechen zum Reformprogramm ergeben könnten. Szenarien, die aufgrund der Verkettung ihrer zugrundeliegenden miteinander verbundenen Informationseinheiten ohnehin nur eine geringe Wahrscheinlichkeit haben dürften, tatsächlich einzutreten. Mit anderen Worten: Mir ist wahrscheinlich wie vielen anderen Marktteilnehmern bei all dem teils (unnötigen) Aktionismus alles zu viel geworden -
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