Jetzt ist es also passiert - das Volk der Griechen hat gewählt, und zwar sich selbst ins Abseits. Und: Mit dem klaren Nein vom Sonntag ist den Hellenen dabei sogar ein "OXImoron" gelungen. Ein Oxymoron - wohlgemerkt mit "y" - ist ja nun eigentlich ein rhetorisches Stilmittel, mit dem in einem Wort (wahlweise auch einem Satz) ein Widerspruch beschrieben wird. Ein ganz bekanntes Oxymoron ist beispielsweise die "Hassliebe", oder auch die Begriffe "bittersüß" und "alter Knabe". Nachdem die Griechen jedoch schon der antiken Kunstform ihrer Tragödie neues, zeitgemäßes Leben einhauchten - der Market Mover berichtete in der Vorwoche davon - wurde mit dem "OXImoron nun sozusagen auch gleich die Rhetorik reformiert. Das OXImoron schreibt sich nämlich seit Sonntag nicht nur mit einem "i" statt des früheren "y, sondern definiert jetzt auch den Widerspruch im Widerspruch. Nein zu Europa, nein zu den Geldgebern und den Reformen, aber her mit dem dritten Hilfspaket - ja was denn nun, ihr lieben Griechen? Hat euch noch niemand gesagt, dass es so nicht geht? Immerhin einer scheint den Un-Sinn begriffen zu haben und hat sich darum vorsichtshalber schon einmal aus dem Staub der Geschichte gemacht: Yanis Varoufakis legte nach dem - aus seiner Sicht doch eigentlich erfolgreichen - Ausgang des Referendums flugs das Amt des Finanzministers nieder und brauste eiligst davon. Den schwarzen Peter hat jetzt der andere:
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