Journalisten sind eine seltsame Gattung Mensch, und bisweilen bemühen sie sich geradezu, alle Vorurteile "normaler" Bürgerinnen und Bürger zu erfüllen: Immer nur das Negative suchen, Geschichten "aufblasen", dramatisieren und skandalisieren. Ich hatte die Gelegenheit, das Griechenland-Referendum von Deutschland aus zu verfolgen. Besonders hervorgetan haben sich da in seltsamer Einigkeit "Bild" und "Spiegel". Warum Angela Merkel zurücktreten muss, wenn der Euro scheitert, warum das "Nein" der Griechen eine Niederlage "der Kanzlerin" sein soll, all das habe ich einfach nicht verstanden. Deutschland hat das Äußerste getan, um Griechenland zu retten. Dass Gläubiger (die das Geld ihrer Steuerzahler zu verantworten haben) Bedingungen stellen, ist nicht nur normal, sondern alles andere wäre verantwortungslos. Und versuchen Sie einmal, Ihrer Bank, bei der ein Kredit läuft, zu erklären, sie werden das Geld, erstens, nicht zurückzahlen, sie werden, zweitens, zu Hause darüber abstimmen, was sie wie bezahlen wollen und, drittens, soll die Bank gefälligst neues Geld herüberrücken.
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