Der Dow Jones Index entfernte sich im ersten Halbjahr 2015 zu keinem Zeitpunkt weiter als 3,7 Prozent vom Jahresendstand 2014. Damit geht das erste Halbjahr 2015 als das langweiligste in die Geschichte ein, das jemals im Dow Jones Index verzeichnet wurde.
Dow Jones Index Tageschart
Die blaue Linie auf dem obigen Chart bezeichnet den Jahresendstand 2014 (17.823 Punkte). Üblicherweise steigt der Dow Jones Index im ersten Halbjahr deutlich. Die Seitwärtsphase bleibt den Sommermonaten vorbehalten (folgender Chart).
Man sollte sich bewusst sein, dass eine Seitwärtsphase - noch dazu eine so enge - im ersten Halbjahr an der Börse ein seltener Gast ist.
Wie entwickeln sich die Märkte nach einer solchen Phase weiter? Folgt auf Langeweile "Action", oder verhält sich der Markt weiterhin so, als wenn der mit Valium abgefüllt worden wäre? Bevor wir diese Frage beantworten, möchten wir ergänzen, dass die Langweile in anderen Märkten keine Chance hatte. Weder in Deutschland, wo der DAX zwischen Januar und April um 26 Prozent anzog, noch in China, wo dem großen Boom der 30-Prozent-"Bust" folgte.
Der Dow Jones Index beendete das erste Halbjahr 2015 mit einem Minus von 0,9 Prozent praktisch unverändert zum Jahresende 2014. Nach dem 2. Weltkrieg liegen lediglich vier Jahre vor, in denen ebenfalls zur Jahresmitte ein praktisch unveränderter Wert verzeichnet wurde: 1947, 1965, 1978 und 2004.
Jahr | 1. Halbjahr in % | Gesamtjahr in % |
1947 | +0,2 | +2,2 |
1965 | -0,4 | +10,9 |
1978 | -0,4 | -3,2 |
2004 | -0,1 | +3,2 |
2015 | -0,9 | ? |
Aufgrund der geringen Fallzahl ist eine Generalisierung des Ergebnisses problematisch. Dennoch fällt auf, dass ein signifikanter Anstieg im 2. Halbjahr nur in einem der vier Jahre - nämlich 1965 - notierte wurde. Der Dezember 1965 bezeichnete den Endpunkt des Bullenmarktes der 1960er Jahre. Es erscheint demnach gar nicht unwahrscheinlich, dass einer Seitwärtsphase im 1. Halbjahr eine weitere im 2. Halbjahr folgt.
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