Angesichts der Krise der Energiebranche
fürchten Experten um die Sicherheit der milliardenschweren
Atom-Rückstellungen der größten deutschen Versorger Eon
Die Gutachter Wolfgang Irrek und Michael Vorfeld von der Hochschule Ruhr West (HRW) empfehlen, den Konzernen die Rückstellungen abzunehmen. "Da die Gefahr besteht, dass die verbleibenden Vermögenswerte Jahr für Jahr weniger ausreichen werden, die langfristigen Verpflichtungen im Atombereich zu decken, sollten Vermögenswerte der Konzerne in den nächsten Jahren in einen öffentlich-rechtlichen Fonds übertragen und gesichert werden."
"Sowohl bei Eon als auch bei RWE ist festzustellen, dass die vorhandene materielle Substanz derzeit höchstens annähernd ausreicht, um die Gesamtheit langfristiger Verpflichtungen decken zu können", schreiben laut Zeitung die Professoren. Sie erwarten, dass es in den nächsten Jahren noch kritischer werden dürfte, wenn die Geschäfte weiter so schlecht liefen wie in den vergangenen vier Jahren. Im Jahr 2024 könnten die wesentlichen Vermögenswerte und Beteiligungen der Konzerne nur noch weniger als die Hälfte der langfristigen Verpflichtungen ausmachen. Bei RWE stünden einem Vermögen von 19 Milliarden Euro Verbindlichkeiten von 51 Milliarden Euro gegenüber.
Die Konzerne weisen die Kritik zurück: Die Höhe der Rückstellungen werde regelmäßig von unabhängiger Stelle daraufhin geprüft, dass sie für die anstehenden Aufgaben ausreichend seien, sagten Sprecher von RWE und Eon./enl/men/stb
ISIN DE000ENAG999 DE0007037129
AXC0046 2015-07-29/08:17