Die Deutschen haben wieder einmal Angst. Es sind immerhin ein paar Wochen vergangenen seit der letzten Angst um Griechenland. Vor gut einem Jahr waren es die Ukrainer und Russen und nun eben die Chinesen. Der alte Römer Tacitus hatte schon recht, als er die Germanen beschrieb: Tapfer, arbeitsam, aber Angst vor der Zukunft. Wie er das bei den Germanen herausgefunden hat, wissen wir allerdings nicht. Irgendwie muss er es gefühlt haben. Wir bleiben schlicht bei den Fakten:
China ist inzwischen einer der größten Handelspartner Deutschlands. Die anderen sind die USA, Frankreich sowie Großbritannien und Russland. Allerdings jeweils mit sehr unterschiedlichen Produktgruppen. Richtig ist aber, dass z.B. VW 36 % seines Geschäfts in China abwickelt, teilweise als Export aus Deutschland, teilweise mit der Produktion in China.
Die deutschen Direktinvestitionen sind die größten unter allen anderen Ländern, was wahrlich erstaunt. Die Chemie gehört dazu. Das hat zur Folge, dass mit den dort aufgebauten Produktionseinheiten vornehmlich der chinesische Markt nebst Nachbarn bedient wird. Das ist einer der größten Vorteile, die man in einem Land haben kann, das sich vom Schwellen- zum Industrieland entwickelt. Denn ein Industrieland, vergleichbar mit dem Westen, ist China noch lange nicht. Allerdings:
Nach dem rasanten Erholungstempo der Chinesen in den letzten 30 Jahren, genauer besehen sogar nur etwa 25 Jahren, ist die Abnahme des Tempos ebenso logisch wie zwingend. Darum geht es jetzt.
Aus einem jährlichen Wachstum von 10 % wird ein solches von 6 % und vielleicht auch 5 %, was noch offen ist. Das kann von keiner Regierung gesteuert werden, von keiner Notenbank, weder durch Gesetze noch Verfügungen, sondern es ist ein normaler ökonomischer Vorgang.
Die fixen Amerikaner haben gleich mal berechnet, wie hoch das deutsche Risiko ausfällt. Wenn die chinesische Nachfrage nach Industriegütern um 10 % nachgibt, reduziert sich das BIP-Wachstum um 0,2 %-Punkte. Was sind solche Rechnungen wert?
Die gleiche Adresse rechnete schon früher ähnlich, einmal in Sachen Russland, dann in Sachen Griechenland, und alle waren gründlich falsch. An die schönste Wette dieser Art erinnern wir uns deshalb gern, weil sie besonders klingt:
Nach der ersten Ölkrise berechneten die Amerikaner, wie viel Tageseinnahmen die Ölscheichs benötigen, um mit dem höheren Preis sämtliche amerikanischen Industriekonzerne zu kaufen. Wir betonen: Tageseinnahmen.
Natürlich wird die deutsche Industrie da und dort zurückstecken müssen. Das sagt Ihnen jeder deutsche Firmenchef, der das China-Geschäft kennt. Von Angst ist keine Rede, eher vom Gegenteil, wie schon seit 40 Jahren im US-Geschäft praktiziert wird. Die deutschen Direktinvestitionen in den USA orientieren sich an den langfristigen Entwicklungschancen dieses Landes, wobei wichtig ist: Kleckern und nicht klotzen! Nur so gewinnt man Anschluss an die zyklischen Bedingungen eines Landes. Übrigens:
Die fragwürdigen Russland-Sanktionen werden von den deutschen Firmen ebenso geschickt umgangen bzw. genutzt, um das Russland-Geschäft weiterzuentwickeln. Darüber gab es in den vergangenen zwei Tagen einige Informationen aus den Verbandskreisen, insbesondere dem Mittelstand. Warum?
Weil die Russen ohne deutsche Werkzeuge und Maschinen einfach nicht weiterkommen. Dann führt der Weg entweder über Kasachstan oder die Mongolei oder man verlagert die Produktion nach Russland, soweit dies technisch möglich ist.
Für die Amerikaner mit ihren Sanktionen ist das stets fragwürdig. Einfach deshalb, weil sie es nicht können. Warum?
Die großen Konzerne können die Sanktionen weder umgehen noch Lücken finden, das ist der Vorteil der kleinen und mittleren Betriebe. Doch diese gibt es in den USA nicht, was nun auch für China gilt: Die Chinesen benötigen keine klotzigen Anlagen mehr, sondern dringend technisches Know-how.
Von Ängsten kann mithin keine Rede sein. Es ist schlichter Unsinn.
China ist inzwischen einer der größten Handelspartner Deutschlands. Die anderen sind die USA, Frankreich sowie Großbritannien und Russland. Allerdings jeweils mit sehr unterschiedlichen Produktgruppen. Richtig ist aber, dass z.B. VW 36 % seines Geschäfts in China abwickelt, teilweise als Export aus Deutschland, teilweise mit der Produktion in China.
Die deutschen Direktinvestitionen sind die größten unter allen anderen Ländern, was wahrlich erstaunt. Die Chemie gehört dazu. Das hat zur Folge, dass mit den dort aufgebauten Produktionseinheiten vornehmlich der chinesische Markt nebst Nachbarn bedient wird. Das ist einer der größten Vorteile, die man in einem Land haben kann, das sich vom Schwellen- zum Industrieland entwickelt. Denn ein Industrieland, vergleichbar mit dem Westen, ist China noch lange nicht. Allerdings:
Nach dem rasanten Erholungstempo der Chinesen in den letzten 30 Jahren, genauer besehen sogar nur etwa 25 Jahren, ist die Abnahme des Tempos ebenso logisch wie zwingend. Darum geht es jetzt.
Aus einem jährlichen Wachstum von 10 % wird ein solches von 6 % und vielleicht auch 5 %, was noch offen ist. Das kann von keiner Regierung gesteuert werden, von keiner Notenbank, weder durch Gesetze noch Verfügungen, sondern es ist ein normaler ökonomischer Vorgang.
Die fixen Amerikaner haben gleich mal berechnet, wie hoch das deutsche Risiko ausfällt. Wenn die chinesische Nachfrage nach Industriegütern um 10 % nachgibt, reduziert sich das BIP-Wachstum um 0,2 %-Punkte. Was sind solche Rechnungen wert?
Die gleiche Adresse rechnete schon früher ähnlich, einmal in Sachen Russland, dann in Sachen Griechenland, und alle waren gründlich falsch. An die schönste Wette dieser Art erinnern wir uns deshalb gern, weil sie besonders klingt:
Nach der ersten Ölkrise berechneten die Amerikaner, wie viel Tageseinnahmen die Ölscheichs benötigen, um mit dem höheren Preis sämtliche amerikanischen Industriekonzerne zu kaufen. Wir betonen: Tageseinnahmen.
Natürlich wird die deutsche Industrie da und dort zurückstecken müssen. Das sagt Ihnen jeder deutsche Firmenchef, der das China-Geschäft kennt. Von Angst ist keine Rede, eher vom Gegenteil, wie schon seit 40 Jahren im US-Geschäft praktiziert wird. Die deutschen Direktinvestitionen in den USA orientieren sich an den langfristigen Entwicklungschancen dieses Landes, wobei wichtig ist: Kleckern und nicht klotzen! Nur so gewinnt man Anschluss an die zyklischen Bedingungen eines Landes. Übrigens:
Die fragwürdigen Russland-Sanktionen werden von den deutschen Firmen ebenso geschickt umgangen bzw. genutzt, um das Russland-Geschäft weiterzuentwickeln. Darüber gab es in den vergangenen zwei Tagen einige Informationen aus den Verbandskreisen, insbesondere dem Mittelstand. Warum?
Weil die Russen ohne deutsche Werkzeuge und Maschinen einfach nicht weiterkommen. Dann führt der Weg entweder über Kasachstan oder die Mongolei oder man verlagert die Produktion nach Russland, soweit dies technisch möglich ist.
Für die Amerikaner mit ihren Sanktionen ist das stets fragwürdig. Einfach deshalb, weil sie es nicht können. Warum?
Die großen Konzerne können die Sanktionen weder umgehen noch Lücken finden, das ist der Vorteil der kleinen und mittleren Betriebe. Doch diese gibt es in den USA nicht, was nun auch für China gilt: Die Chinesen benötigen keine klotzigen Anlagen mehr, sondern dringend technisches Know-how.
Von Ängsten kann mithin keine Rede sein. Es ist schlichter Unsinn.