
Wien (pta005/18.08.2015/07:30) - Ergebnisse der ersten sechs Monate 2015
deutlich über Vorjahr
- Konzernumsatz von 1,5 Mrd. Euro (+ 9 % gegenüber H1 2014)
- Operatives EBITDA von 181 Mio. Euro (+ 34 % gegenüber H1 2015)
- Rückkehr in die Gewinnzone mit Gewinn nach Steuern von 21 Mio. Euro
- Gesamtjahresziel 2015 erhöht: 375 Mio. Euro inkl. 25 Mio. Euro aus dem Verkauf
nicht betriebsnotwendiger Liegenschaften
Die Wienerberger AG veröffentlichte heute erfreuliche Zahlen für das erste
Halbjahr 2015. Der internationale Baustoffkonzern konnte den Wachstumskurs
fortsetzen und den Konzernumsatz um 9 % auf 1,47 Mrd. Euro verbessern. Das
operative EBITDA der Gruppe wurde signifikant um 34 % auf 181,0 Mio. Euro
gesteigert. Heimo Scheuch, Vorstandsvorsitzender der Wienerberger AG, zieht
Bilanz über die ersten sechs Monate: "Wir haben in all unseren
Geschäftsbereichen Umsatz- und Ergebniswachstum erzielt, und das, obwohl wir uns
noch immer mit sehr herausfordernden Märkten konfrontiert sehen. Unsere starke
operative Performance wurde dabei von unterschiedlichen Faktoren positiv
beeinflusst. Zum einen leistete unser osteuropäisches Dachziegelgeschäft, das
wir seit Mitte des letzten Jahres vollkonsolidieren, einen erfreulichen Beitrag.
Zum anderen haben wir von den in den letzten Monaten laufend umgesetzten
Optimierungsmaßnahmen profitiert. Mit 15 Mio. Euro Ergebnisbeitrag-, entwickelte
sich auch unser Programm zum Verkauf nicht betriebsnotwendiger Liegenschaften
äußerst erfolgreich. Zusätzlich konnten wir mit höheren Preisen gestiegenen
Kosten entgegenwirken. Unterstützend wirkten sich natürlich gesunkene
Energiekosten und für uns vorteilhafte Fremdwährungseffekte aus. Unter dem
Strich führte das zu einem Gewinn nach Steuern von 21,1 Mio. Euro."
Divisionsentwicklung im ersten Halbjahr 2015
Die Wohnbauaktivität in Europa zeigte sich in den ersten sechs Monaten stabil
bis leicht wachsend, wobei weiterhin sehr unterschiedliche regionale
Entwicklungen zu beobachten waren. Während Großbritannien und die Niederlande,
aber auch einige Kernmärkte Osteuropas wie Rumänien, Bulgarien, Ungarn und Polen
von einer positiven Marktdynamik geprägt waren, zeigten sich Frankreich, Italien
und Russland schwierig. Enttäuschender als erwartet entwickelte sich auch der
Neubau von Ein- und Zweifamilienhäusern im deutschsprachigen Raum. In
Österreich, Deutschland und der Schweiz wurde zudem eine Schwäche im
Renovierungsbereich spürbar. Darüber hinaus waren die ersten Monate auch von
einer weniger milden Witterung als im Vorjahr gekennzeichnet. In Summe musste
daher im ersten Halbjahr ein leichter Mengenrückgang verzeichnet werden.
Kompensiert wurde dies durch eine Steigerung der Durchschnittspreise und eine
Verbesserung des Produktmix. Schlankere Kostenstrukturen, Optimierungen im
Produktionsprozess und gesunkene Energiepreise wirkten sich ebenfalls positiv
aus. Vor diesem Hintergrund erwirtschaftete die Division Clay Building Materials
Europe einen um 11 % höheren Umsatz von 798,2 Mio. Euro als im Vorjahr. Das
operative EBITDA konnte um 16 % auf 112,9 Mio. Euro gesteigert werden. 62,1 Mio.
Euro Umsatz und 5,6 Mio. Euro operatives EBITDA trug das seit letztem Jahr
vollkonsolidierten osteuropäischen Tondachziegelgeschäft bei.
Division Pipes & Pavers Europe: Rekordergebnis im Kunststoffrohrbereich führt zu
deutlichem Wachstum
In der Division Pipes & Pavers Europe verbesserte sich der Umsatz in den ersten
sechs Monaten um 4 % auf 540,8 Mio. Euro. Das operative EBITDA konnte
signifikant um 24 % auf 56,6 Mio. Euro gesteigert werden. Haupttreiber war dabei
die starke Performance der Kunststoffrohraktivitäten, die ein Rekordergebnis
erwirtschafteten. Dies lag einerseits an Mengenwachstum und Marktanteilsgewinnen
in einigen nordischen Kernmärkten sowie in Osteuropa, wo zweckgewidmete
Förderungen in öffentliche Versorgungsnetze investiert werden, und andererseits
an der positiven Entwicklung des internationalen Projektgeschäfts. Die
Verknappung von Kunststoffgranulat und der damit einhergehende Anstieg der
Rohmaterialpreise konnten durch aktives Preismanagement und diversifiziertes
Lieferantenmanagement gemeistert werden. In einem sehr volatilen Umfeld wurde so
die uneingeschränkte Versorgung für unsere Kunden sichergestellt. Neben dieser
erfreulichen Entwicklung, verzeichnete auch der Bereich
Betonflächenbefestigungen eine weitere Verbesserung, und das, obwohl die
Witterung in diesem Jahr weit weniger mild war als im Vorjahr. Stabil auf gutem
Niveau entwickelten sich die Aktivitäten mit keramischen Abwasserrohrsystemen.
Signifikanter Anstieg des operativen EBITDA auf 21 Mio. Euro in der Division
North America
In der Division North America konnte der Umsatz auf 131,7 Mio. Euro gesteigert
werden, und dies, obwohl sich der amerikanische Wohnungsneubau unter den
Erwartungen entwickelte, was hauptsächlich auf den strengen Winter und feuchten
Frühling zurückzuführen ist. Dadurch lag der Absatz auf Vorjahresniveau. Leicht
verbesserte Durchschnittspreise, umgesetzte Kosteneinsparungen, ein
Liegenschaftsverkauf in Höhe von 12,5 Mio. Euro sowie die starke Aufwertung des
US Dollars wirkten sich jedoch positiv auf das Ergebnis des Ziegelgeschäfts aus.
Zusätzlich zeigte sich die Entwicklung der nordamerikanischen
Kunststoffrohraktivitäten stabil. Diese Effekte führten zu einem signifikanten
Anstieg des operativen EBITDA auf 20,7 Mio. Euro.
Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage
Aufgrund der guten Geschäftsentwicklung belief sich das operative EBIT
(operatives Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern) in den ersten sechs Monaten
auf 78,9 Mio. Euro im Vergleich zu 33,5 Mio. Euro im Vorjahr. Darin noch nicht
enthalten sind Wertminderungen von Sachanlagen im Ausmaß von 10,5 Mio. Euro, die
aufgrund anhaltender Umsatz- und Ergebnisrückgänge in Russland vorgenommen
werden mussten. Unterstützt wurden die Ergebnisse durch Erlöse aus dem Verkauf
von nicht betriebsnotwendigem Vermögen in Höhe von 15,0 Mio. Euro. Nach Abzug
des Finanzergebnisses von -29,2 Mio. Euro betrug das Ergebnis vor Steuern 39,2
Mio. Euro, was eine klare Verbesserung widerspiegelt. Nach Abzug der Steuern
erzielte Wienerberger einen Gewinn von 21,1 Mio. Euro gegenüber einem Verlust
von 1,7 Mio. Euro im Jahr zuvor. Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich auf 0,05
Euro nach -0,15 Euro in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Bei der
Berechnung des Ergebnisses je Aktie wurde der zeitaliquot abgegrenzte
Hybridkupon berücksichtigt.
Verbesserung des Cashflows aus Ergebnis um 53,7 Mio. Euro
Aufgrund der höheren operativen Ergebnisbeiträge verbesserte sich der Cashflow
aus dem Ergebnis im Berichtszeitraum um 53,7 Mio. Euro auf 153,9 Mio. Euro
wesentlich gegenüber dem Vorjahr. Die Gesamtinvestitionen lagen bei rund 60,4
Mio. Euro (Vorjahr 52,3 Mio. Euro) und beinhalten vor allem Mittel für
Instandhaltung und technologische Weiterentwicklung von Produktionsprozessen
sowie einen geringen Anteil für Wachstumsprojekte.
Anleihe planmäßig im August zurückgezahlt
Die Nettoverschuldung erhöhte sich im ersten Halbjahr um 163,5 Mio. Euro und lag
am 30.6.2015 bei 785,0 Mio. Euro. Saisonal bedingt erreicht sie im ersten
Halbjahr den Höchststand. Damit liegt der Verschuldungsgrad bei 37 %, was einer
Entschuldungsdauer von 2,2 Jahren entspricht und die starke Kapitalstruktur von
Wienerberger zeigt. Die im August fällige Anleihe mit einem Volumen von 200 Mio.
Euro wurde Anfang des Monats großteils aus freien Banklinien refinanziert, die
im Verlauf des zweiten Halbjahres aus dem operativen Cashflow wieder
zurückgeführt werden.
Ausblick und Strategie
Für den weiteren Jahresverlauf prognostiziert Wienerberger eine Fortsetzung der
allgemeinen Entwicklungen mit regionalen Unterschieden. In Europa rechnet der
Konzern weiterhin mit einem stabilen bis leicht wachsenden Umfeld. In der
Division Clay Building Materials Europe sollte der Absatz der Marktentwicklung
folgen. Höhere Durchschnittspreise, eine Verbesserung des Produktmix sowie
weitere Optimierung der Kostenstrukturen werden zu einem spürbaren Wachstum von
Umsatz und Ergebnis beitragen. In der Division Pipes & Pavers wird ein moderater
Ergebniszuwachs für den Rest des Jahres erwartet. Die Entwicklung in den
nordischen Märkten sowie das internationale Projektgeschäft sollten sich im
Kunststoffrohrbereich positiv niederschlagen. Bei den keramischen
Abwasseraktivitäten erwartet Wienerberger eine klare Steigerung durch das
Exportgeschäft in den Mittleren Osten. Bei Betonflächenbefestigungen in
Zentral-Osteuropa wird von einer Fortsetzung des leichten Mengenwachstums
ausgegangen. Insgesamt sollte in dieser Division ein wesentlicher
Ergebnisanstieg erwirtschaftet werden. Die Erwartungen an den amerikanischen
Wohnungsneubau sind etwas gedämpfter als zu Jahresbeginn. Dennoch geht die
Gruppe auch in der Division North America von merklichem Umsatz- und
Ergebniswachstum für 2015 aus.
GJ 2015: operatives EBITDA von 375 Mio. Euro inkl. 25 Mio. Euro aus
Liegenschaftsverkäufen erwartet
Heimo Scheuch ergänzt den Ausblick abschließend: "Unsere Erwartungen an die
Märkte haben sich für den weiteren Jahresverlauf wenig geändert. Aufgrund
unserer zufriedenstellenden operativen Leistung und der positiven Entwicklung
des Programmes für Liegenschaftsverkäufe im ersten Halbjahr sehen wir
optimistisch in die Zukunft. Wir haben daher unsere Ziele deutlich nach oben
gesetzt. Unter Einbeziehung eines geschätzten Beitrages von 25 Mio. Euro aus dem (MORE TO FOLLOW) Dow Jones NewswiresAugust 18, 2015 01:30 ET (05:30 GMT)
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