Regensburg (ots) - Katrina ging als größte Naturkatastrophe in die Geschichte der USA ein. Auf das Konto der Menschen gehen die maroden Deiche und die Vernachlässigung der Armen. Für die hatte in New Orleans niemand Vorkehrungen getroffen. Ohne Auto oder öffentliche Verkehrsmittel saßen die Armen erst in der Falle und später auf den Dächern. Katrina spülte dieses strukturelle Unrecht nach oben. Unvergessen bleibt das Bild des entrückten Präsidenten George W. Bush, der mit seiner Air Force One über die zu 80 Prozent unter Wasser stehende Stadt flog, statt vor Ort für die Rettung der überwiegend schwarzen Bevölkerung zu sorgen. Die blieb im reichsten Land der Welt tagelang ihrem Schicksal überlassen. Viele der 1833 Toten gehen nicht auf das Konto Katrinas, sondern sind die Opfer des größten menschengemachten Desasters. Zehn Jahre später hat sich vieles zum Besseren gewandelt. Die Schulen, die Müllabfuhr, die Job-Situation. New Orleans schaffte es, seinen Charakter zu bewahren. Am zehnten Jahrestag gibt es Anlass, den Durchhaltewillen, die Tatkraft und den Charme New Orleans' zu feiern. Aber es bleibt in "Big Easy" noch viel zu tun.
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