Cottbus (ots) - Man könnte den neu aufgeflammten Streit in der Linkspartei über die Zukunft des Euro als Ego-Trip eines prominenten Ehepaars abtun. Doch das Problem sitzt tiefer. Die ganz Linken unter den Linken sind maßlos enttäuscht von ihrem einstigen Hoffnungsträger Alexis Tsipras. Dass die Weltrevolution wieder mal ausfällt, weil der Grieche es doch vorzog, sich den kapitalistischen Spielregeln zu unterwerfen, anstatt den Sozialismus einzuführen, ist dabei für viele dem Euro geschuldet. Also muss er weg. Wenn auch Sahra Wagenknecht diesen Standpunkt vertritt, dann ist das keine Belanglosigkeit. Schließlich handelt es sich um die künftige Vorsitzende der Linksfraktion. In dieser Eigenschaft sollte man eigentlich divergierende Positionen zusammenführen, integrieren statt polarisieren. Doch das Gegenteil geschieht. Da ist es auch kein Wunder, dass weder SPD noch Grüne mit den Linken spielen wollen. Der Euro gehört für beide Parteien zur europapolitischen Grundausstattung.
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