
Vorgezogene Wahlen rücken in Griechenland immer näher. Am Montag legte der Chef der Konservativen, Evangelos Meimarakis, nach dreitägiger Sondierung zur Bildung einer Regierung das Mandat dafür nieder. Seine Gespräche mit den anderen Parteien waren am Wochenende gescheitert. Als nächster erhält nun Panagiotis Lafazanis, der Chef der sogenannten Syriza-Rebellen, für drei Tage das Sondierungsmandat, wie das Staatsradio unter Berufung auf die Staatspräsidentschaft weiter berichtete.
Regierungschef Alexis Tsipras hatte Donnerstag seinen Rücktritt erklärt. Einen Tag später spaltete sich der linke Flügel seiner Regierungspartei ab und bildete unter dem Namen Volkseinheit (LAE) eine eigene Parlamentsgruppe aus 25 Abgeordneten. Sie ist damit drittstärkste Kraft im Parlament. Laut Verfassung bekommen nacheinander Vertreter der zweit- und drittstärksten Kraft im Parlament den Auftrag zur Bildung einer neuen Regierungskoalition.
Scheitert auch Lafazanis - wovon alle ausgehen -, wird Staatspräsident Prokopis Pavlopoulos nach einem letzten Gespräch mit allen Parteivorsitzenden die von Tsipras geforderten vorgezogenen Wahlen ausrufen. Als wahrscheinliches Datum dafür gilt der 20. September./tt/DP/stk
AXC0066 2015-08-24/12:17