Vor zwei Wochen haben wir an dieser Stelle im Leitartikel geschrieben, dass Anleger das immer offensichtlicher werdende China-Risiko nicht auf die leichte Schulter nehmen sollten. Allerdings haben auch wir ein derart dramatisches Abrutschen der Börsen nicht erwartet. Doch lag das Abtauchen des DAX bis im Tief auf rund 9.300 Punkte tatsächlich allein an China? Richtig greifbar sind die Folgen der befürchteten Wachstumsschwäche im Reich der Mitte für viele Unternehmen bisher noch nicht. Diverse Konzerne wie beispielsweise Apple oder Adidas haben darauf hingewiesen, dass bisher keine konkreten Auswirkungen zu spüren seien und das Chinageschäft weiter gut läuft.
Eventuell wurde in den letzten turbulenten Börsentagen ein ganz anders Börsenproblem deutlich: Immer mehr Geld wird im so genannten Hochfrequenzhandel nach mathematischen Modellen von Computern an den Börsen bewegt. Und in Zeiten, in denen viele Banken ihren Eigenhandel mit Wertpapieren zurückfahren und zudem noch viele Marktteilnehmer in Urlaub sind, werden die Börsenumsätze derart ausgedünnt, dass es leicht zu übertriebenen Kursausschlägen kommen kann. Wenn die Computer in derartigen Phasen eine Verkaufswelle auslösen, stehen zu wenige Käufer auf der Gegenseite, die diesen Verkaufsdruck auffangen können. Somit kommt es gerade in den Sommermonaten nicht selten zu kurzfristigen Schwächephasen an den Börsen.
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