Die üppige Geldpolitik ist schon längst nicht mehr nur auf die "verwahrloste" westliche Industriewelt und Japan begrenzt. Auch China muss mittlerweile auf die Illusion des unbegrenzten Geldes zurückgreifen, um irgendwie real- und finanzwirtschaftlich Land zu gewinnen. Geldpolitisch berauscht sollen sich die Investoren weltweit fühlen wie im berühmten französischen Chanson " La vie en rose".
Doch hört die Weltkonjunktur immer weniger auf den Lockruf des internationalen Geldes. In allen wichtigen Regionen und Ländern der Welt geben die Frühindikatoren nach. Und dies gilt selbst für die bislang heilige Wirtschafts-Kuh Asien, die mittlerweile auch vor dem scharfen Messer des wirtschaftlichen Abschwungs nicht mehr sicher ist. Im Übrigen kommt auch beim chinesischen Wirtschaftsmärchen immer häufiger die böse Hexe vor.
Die Notenbanken erreicht die Konjunktur immer weniger
Die Notenbanken haben das systemische Problem, dass sie die Pferdchen der Volkswirtschaft zwar zur Tränke führen können. Zum Saufen zwingen kann man sie aber leider nicht. Nachfragedefizite in Form von Angebotsüberhängen an Kühlschränken, Waschvollautomaten oder Autos kann die Geldpolitik nicht durch massenhaften Ankauf ausgleichen. So weit sind wir zumindest jetzt noch nicht.
Ernüchternd ist es dennoch, dass die billigste und üppigste Notenbankpolitik seit Erfindung des Geldes die Stimmung in der Realwirtschaft nicht mehr wie in früheren Zyklen wachküssen kann. Dieses Dornröschen alias Weltkonjunktur scheint einen sehr gesunden Schlaf zu haben. Die Deflationsgefahren steigen weltweit wieder. Selbst die Generalmobilmachung der japanischen Geldpolitik verhindert nicht, dass Japans Konjunktur zurzeit so ziemlich jede Schlacht verliert. Das alles ist bei früheren geldpolitischen Weckaktionen, obwohl diese mit weniger Zinssenkungen und deutlich weniger Liquiditätsausstattung auskamen, nie passiert.
Wehe, wenn die Liebe der Geldpolitik an den Finanzmärkten verschmäht wird
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