Mit einem Paukenschlag wartete Ende Juni der Düngemittelhersteller Potash (WKN 878149) auf. Es wurde bekannt, dass die Kanadier den kleineren Rivalen K+S (WKN KSAG88) schlucken wollen. Dazu hat das Potash-Management dem Vorstand von K+S einen Vorschlag zur Übernahme aller Aktien übermittelt. Der darin genannte Preis: 41 Euro. Daraus errechnet sich ein Marktwert von rund sieben Mrd. Euro. Unmittelbar nach Bekanntwerden der Offerte ist der Aktienkurs des DAX-Konzerns über die Marke von 40 Euro gesprungen.
Seitdem erleben die Aktionäre von K+S eine Achterbahnfahrt. Das K+S-Management hat die von Potash angestoßene "freundliche Übernahme" nämlich zurückgewiesen. Die Transaktion "reflektiere nicht den fundamentalen Wert", teilte der Vorstand mit. Daraufhin gab der Aktienkurs einen Großteil der Gewinne wieder ab. Im Zuge der Sommer-Korrektur ging es mit der K+S-Aktie bis auf 31 Euro nach unten. Allerdings ließ sich Potash von der ablehnenden Haltung des Managements nicht beeindrucken und bestätigte mehrmals das Kaufinteresse. Daher legte die Notierung immer wieder kurze Rallyes hin und hielt sich dadurch weitaus besser als der Gesamtmarkt.
Zuletzt sorgte eine Analystenstudie für neue Phantasie. Das Bankhaus Lampe sieht eine feindliche Übernahme näher rücken: "Wir rechnen in Kürze mit einem offiziellen Gebot von Potash, das über dem noch inoffiziellen Angebot von 41 Euro je K+S-Aktie liegen dürfte." Eine Offerte im Bereich von 41 bis 43 Euro ist durchaus realistisch. Analysten von Equinet sehen sogar Potenzial bis 55 Euro. Da sich die Anteilscheine von K+S nahezu komplett im Streubesitz befinden, läge die Entscheidung allein bei den Aktionären, ob sie eine solche Offerte annehmen oder nicht.
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