FRANKFURT (Dow Jones)--Nicht ungewöhnlich ist, dass der Bund-Future vor der Aufstockung einer 10-jährigen Bundesanleihe einen Schwächeanfall bekommt. Denn die Investoren wissen, dass sie Bundesanleihen zu einer interessanteren Rendite bekommen. "Die 2025er Bund dürfte sich nur schleppend platzieren lassen, so dass es durchaus etwas Druck auf die Kursnotierungen geben kann", erwartet Anleihestratege Dirk Gojny von der National Bank. Doch damit nicht genug. Am Abend dürfte die Platzierung der 10-jährigen US-Anleihen auch eher schwierig werden und ebenfalls für Druck auf die Kursnotierungen sorgen.
Die Anleihestrategen der DZ-Bank schauen auf die längerfristigen Inflationserwartungen, die in den vergangenen Wochen wieder Abwärtsdynamik entwickelt und sich im Tief bei 1,56 gezeigt haben. Damit bewege sich die Inflationserwartung momentan unterhalb des Niveaus, auf dem das Anleiheankaufprogramm gestartet war. Dies erhöhe grundsätzlich den Handlungsdruck auf die europäischen Währungshüter, da das Anleiheankaufprogramm doch unter anderem zum Ziel hatte, die längerfristigen Inflationserwartungen auf höherem Niveau zu stabilisieren. Notenbankchef Draghi hat im Zuge seiner gestrigen Rede allerdings keine neuen Hinweise über die weitere geldpolitische Ausrichtung der Notenbank geliefert.
Der Dezember-Kontrakt des Bund-Futures verliert um 8.40 Uhr 27 Ticks auf 155,98 Prozent. Das Tageshoch liegt bislang bei 156,16 Prozent und das Tagestief bei 155,84 Prozent. Umgesetzt wurden bisher rund 30.580 Kontrakte. Der BOBL-Futures verliert fünf Ticks auf 129,02 Prozent.
DJG/thl/cln
(END) Dow Jones Newswires
October 07, 2015 02:49 ET (06:49 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.