Die schlechten Konjunkturdaten der vergangenen Wochen haken die Börsen mehr und mehr ab und klammern sich wieder einmal an den Strohhalm Geldpolitik. Und so interpretieren sie die gestern Abend veröffentlichten Sitzungsprotokolle der US-Notenbank dahingehend, dass die Zinswende in diesem Jahr nicht mehr stattfinden wird. Erst lähmte die Investoren die Angst vor einer ersten Zinserhöhung, dann wünschten Sie sich diese herbei, um Klarheit zu haben, nun macht die Börse wieder die Rolle rückwärts und steigt im Fahrwasser weiter expansiver Notenbanken. Die Hoffnung trug gestern Abend den Dow Jones wieder über 17.000 Punkte und den S&P 500 über 2.000 Zähler.
Es wird aber nur eine Frage der Zeit sein, wann das Pendel wieder umschlägt und der sorgenvolle Blick gemeinsam mit den Zentralbanken vor allem in die sich schwach entwickelnden Schwellenländer geht. Auch China könnte bald wieder ein Thema werden. Die Halbwertzeit geldpolitischer Fantasie und damit auch ihrer Wirkung auf die Finanzmärkte nimmt immer weiter ab. Deshalb will heute Morgen auch beim Deutschen Aktienindex nicht so recht die große Euphorie aufkommen. Der Index überspringt zwar zu Handelsbeginn wieder die Marke von 10.000 Punkten, hängt jetzt aber erneut am Widerstand um 10.100 Punkte fest.
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