Da den Überbringern schlechter Nachrichten gemeinhin wenig Wohlwollen entgegen gebracht wird, beginne ich das heutige Editorial selbstverständlich mit einer frohen Kunde, zum Beispiel mit dieser hier aus der Welt des Sports:
Der Internationale Fußballverband FIFA hat sich nun doch zu einer Aufarbeitung seiner korruptionsverdächtigen Vergangenheit und einem Neuanfang entschließen können und den sehr langjährigen Kopf des Syndikats, Joseph Blatter sowie seinen designierten Nachfolger und Zögling Michel Blattini, äh, Platini, zum Abschuss oder besser "Blattschuss" freigegeben und die übliche, lückenlose Aufklärung versprochen. Und wenn wir schon beim Thema Versprechen sind - war das nicht außerordentlich vielversprechend, was die Märkte uns in den jüngst vergangenen Sitzungen geboten haben? Kaum steht auf dem Kalenderblatt Oktober, schicken sich die Kurse zu einem hurtigen Spurt zurück an wichtige Widerstandsmarken an und belegen damit zum einen, dass sich der Blick auf die Statistik durchaus lohnen kann, dazu später noch mehr. Zum anderen zeigt sich wieder einmal deutlich, wie stark das Börsengeschehen von der Einschätzung der Marktteilnehmer beeinflusst wird. Da gibt es nämlich so etwas wie das Gesetz der Masse (an die Chemiker unter Ihnen: nein, mit dem Massenerhaltungssatz hat das rein gar nichts zu tun!), und diesem Reglement folgen die Anleger immer wieder gerne und gehorsam. In dieser Handelswoche lautete das einhellige Credo der Medien (und Medienartigen) beispielsweise "Jahresendrallye voraus!", und siehe da - brav ließ sich scheinbar die große Masse der Börsianer von diesem Schlachtruf leiten und kaufte, was die Kurse hergaben. Auf den ersten Blick auch eine prima Idee:
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