Gute Geschäfte in Industriestaaten und der
Datenwolke, dazu der schwache Euro: Europas größter Softwarekonzern
SAP
Der Umsatz zog getrieben von einem starken Zuwachs mit der
sogenannten Cloudsoftware, also dem Geschäft mit Mietsoftware, um 17
Prozent auf 4,98 Milliarden Euro an. Damit schnitt SAP etwas besser
ab als erwartet. Die operative Marge zog leicht an. An der Börse
kamen die Eckdaten zum dritten Quartal gut an. Das im Dax
LAGE IN SCHWELLENLÄNDERN BLEIBT UNSICHER
SAP-Chef Bill McDermott bekräftigte nach den ersten neun Monaten zudem die Prognose für das laufende Jahr. Demnach sollen die Cloud- und Softwareerlöse bereinigt um Sondereffekte und Währungsschwankungen um 8 bis 10 Prozent auf bis zu 15,8 Milliarden Euro steigen. Das bereinigte Betriebsergebnis soll zwischen 5,6 und 5,9 (2014: 5,64) Milliarden Euro liegen.
Die größte Unsicherheit komme derzeit aus den Schwellenländern, die sich aktuell in einem schwerem Fahrwasser befinden. "Wir erwarten in diesen Märkten weiterhin eine hohe Volatilität und wirtschaftliche Herausforderungen", sagte Finanzvorstand Luka Mucic. Das gute Ergebnis im dritten Quartal zeige aber den anhaltenden Erfolg beim Übergang zum neuen Geschäftsmodell.
DEUTSCHE BANK: SAP BIETET SKEPTIKERN PAROLI
Deutsche-Bank-Analyst Alex Tout sieht sich in seiner positiven Einschätzung bestätigt. Das Geschäftsmodell von SAP erweise sich als belastbar, schrieb er in einer Studie nach den Eckdaten. SAP biete den Zweiflern weiter die Stirn. Einige Experten trauen dem Konzern nämlich nicht zu, dass er sich noch stärker auf die Mietsoftware über das Internet - die sogenannte Cloud - ausrichtet und dabei weiter so profitabel bleibt.
Um das Geschäft zu stärken, hatte der deutsche Konzern in den vergangenen Jahren immer wieder zugekauft. Dies drückt neben der zunächst geringeren Profitabilität des Cloud-Geschäfts erst einmal auf das Betriebsergebnis. Zudem will SAP die Zahl der zuletzt rund 74 000 Mitarbeiter über ein Abfindungs- und Vorruhestandsprogramm um drei bis vier Prozent reduzieren. Dies belastet das Ergebnis ebenfalls.
DETAILLERTES ZAHLENWERK AM 20. OKTOBER
So zog das Betriebsergebnis inklusive der Sondereffekte nur um fünf Prozent auf 1,21 Milliarden Euro an. Unter dem Strich stagnierte der Gewinn je Aktie sogar im dritten Quartal bei 75 Cent - im ersten Halbjahr war das Ergebnis allerdings noch rückläufig. Dezidierte Angaben zum Überschuss machte SAP noch nicht. Diese soll es bei der Vorlage der detaillierten Zahlen am 20. Oktober geben./zb/enl/stb
ISIN DE0007164600
AXC0037 2015-10-13/09:11