Die RWE-Aktie (WKN 703712) profitierte kurzfristig vom bestandenen Atom-Stresstest. Allerdings bleibt das Marktumfeld für die Versorger schwierig, so dass Anleger eine gewisse Absicherung nicht außer Acht lassen sollten.
Zwischendurch kursierten allerhand Schreckensszenarien in Bezug auf zu geringe Rückstellungen der großen deutschen Energieversorger RWE und E.ON. Kritik wurde laut: Die Unternehmen hätten ihr Geld lieber noch stärker für den zukünftigen Rückbau der Kernkraftwerke und die Lagerung des radioaktiven Mülls sparen sollen, statt es großzügig an die Anteilseigner auszuschütten. Jetzt kam aber die Bestätigung vonseiten der Regierung, dass diese Sorgen hinsichtlich zu geringer Rückstellungen übertrieben waren.
In einem Gutachten des Bundeswirtschaftsministeriums zur Überprüfung der Kernenergie-Rückstellungen (Stresstest) wurde keine Beanstandung der Bilanzierung festgestellt. Demnach würden die von den Konzernen gebildeten Rückstellungen sogar über den internationalen Vergleichswerten liegen. Zudem seien bei einem effizienten Rückbau große Kostensenkungspotenziale vorhanden. Die Szenarien mit hohen Rückstellungswerten sieht das Ministerium wiederum als unrealistisch an. Das Gutachten hat ferner festgestellt, dass die Vermögen der Konzerne in der Lage sind, die Verpflichtungen selbst im Worst-case-Szenario zu erfüllen. Das Bundeskabinett wird wie verabredet in Kürze eine Kommission zur Überprüfung der Finanzierung des Kernenergieausstiegs einsetzen und das "Nachhaftungsgesetz" beschließen.
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