Kann man Krisen als Aktienanleger überhaupt noch richtig ernst nehmen? Wir hatten die Vogelgrippe, Ukraine, Griechenland, China, VW (WKN 766403) und es werden wahrscheinlich noch weitere Meldungen kommen, die zwischenzeitlich für große Nervosität bei den Anlegern sorgen. Doch dauerhaft nach unten haben diese Bedrohungen die Aktienkurse nicht gerissen. An der Börse sind schlechte Nachrichten oftmals gleichzeitig auch gute Nachrichten, weil die internationalen Notenbanken weltweit seit Jahren Krisen mit einem Aufdrehen der Geldschleusen bekämpfen. Dies gilt auch für die zuletzt wieder schwächeren Konjunkturdaten aus den USA. Dies sorgte für keinen Schreck bei den Börsianern. Im Gegenteil: Die Erwartung einer noch längere Zeit verschobenen Zinsanhebung in den USA sorgte sogar für Rückenwind an den Märkten.
Die Notenbanken halten somit offenbar immer ein Sicherheitsnetz unter die Aktienkurse. Doch ist diese Strategie gesund? Einige Investoren erkennen diese Systematik und gehen immer größere Risiken ein, weil sie ja ohnehin wenig zu befürchten haben und Krisen stets rasch von den Notenbanken mit schnell rotierenden Geldpressen ausgebügelt werden. Da liegt es nahe, die eigenen Renditen mit immer höherem Fremdkapital auszuweiten. Es scheint schon wieder vergessen, dass sich vor Jahren eine führende Investmentbank bei diesem Spiel zu weit vorwagte und mit ihrer Pleite fast unser gesamtes Finanzsystem in den Abgrund gerissen hätte.
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