Bielefeld (ots) - Es reicht. In regelmäßigen Abständen müssen Patienten zur Kenntnis nehmen, dass ihnen der Arzt ihres Vertrauens statt eines hochwertigen ein noch nicht ausgereiftes Produkt oder gar Schrott in den Körper gepflanzt hat. Die Folge: unnötige Schmerzen, ein Gesundheitsschaden statt Hilfe, oft eine zusätzliche riskante Operation. Wie kann es immer wieder dazu kommen, dass Ärzte gegen ihren ethischen Berufsgrundsatz "Nicht schaden" verstoßen? Sie sind Opfer und Täter zugleich. Opfer des Wettbewerbs unter den Herstellern von Medizinprodukten. Die müssen, um bestehen zu können, immer wieder Neuheiten präsentieren. Meist sind die praktischerweise teurer als die herkömmlichen. Dennoch können sie segensreich sein. Der Herzschrittmacher hat die Lebensqualität vieler Patienten verbessert, der Defibrillator viele Leben gerettet. Es ist Aufgabe der Ärzte, hier genau zu unterscheiden: Welchen Nutzen hat der Patient - und nur der Patient - von dem neuen Produkt, der über den hergebrachten hinausgeht? Stehen zusätzlicher Nutzen und unbekanntes Risiko in einem vertretbaren Verhältnis? Ist der Patient nur Versuchskaninchen der Industrie? Vertretergeschwätz, Rabatte, Marketinggesichtspunkte, Eitelkeit und Ehrgeiz haben keine Rolle zu spielen. Sie machen den Arzt zum Täter. Die Industrielobby sollte mit Feuer und Schwert aus Brüssel und Berlin vertrieben werde, die Forderungen der Krankenkassen sind alleweil berechtigt. Für Schäden kommen meist die Versicherten auf. Zudem muss das Bürokratiegestrüpp bei der CE-Kennzeichnung gerodet werden. Klare Verantwortlichkeiten und, ja, leider, mehr staatliche Kontrolle sind unabdingbar.
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