Neben dem Risiko, dass beim Referenzschuldner ein Kreditereignis eintritt, hängt die Rückzahlungswahrscheinlichkeit einer Bonitätsanleihe auch von der Bonität des Emittenten der Anleihe ab. Wegen der überproportional hohen Zinszahlungen in Kombination mit Referenzschuldnern, bei denen ein Kreditereignis als ziemlich unwahrscheinlich erscheint, erfreuen sich Bonitätsanleihen bei Anlegern bereits seit Jahren stark steigender Beliebtheit. Der unabhängige Branchenverband ISDA (International Swaps and Derivatives Association) definiert die Insolvenz, Nichtzahlung von Verbindlichkeiten oder Restrukturierung als Kreditereignis. Liegt ein Kreditereignis vor, dann fallen die Zinszahlungen der Bonitätsanleihe aus und der spätere Rückzahlungsbetrag der Anleihe wird der Konkursquote im Falle der Insolvenz des als Referenzschuldner ausgewählten Unternehmens erfolgen.
Um das Risiko einer Veranlagung in eine einzelne Bonitätsanleihe zu mindern, bringt die Landesbank Baden-Württemberg in regelmäßigen Abständen Anleihekörbe auf den Markt, die sich auf mehr als einen Referenzschuldner beziehen. Die neueste Ausgabe LBBW-Bonitätsabhängige Anleihe Portfolio wird in den nächsten sieben Jahren die Maximalbruttorendite von 2,05 Prozent abwerfen, wenn bei den Unternehmen Deutsche Lufthansa, Metro, ThyssenKrupp, HeidelbergCement, RWE, Telefonica und Repsol kein Kreditereignis eintritt.
2,05% Jahreszinsen ohne Kreditereignis
Das Bonitätsabhängige Anleihe Portfolio setzt sich zu sieben gleichen Teilen aus Bonitätsanleihen genannten Unternehmen zusammen. Der Gewichtungsbeitrag jedes einzelnen Referenzschuldners je Nennwert von 1.000 Euro beträgt somit 142,86 Euro oder 14,29 Prozent. Wenn innerhalb der gesamten Beobachtungsperiode (19.11.15 bis 5.1.22) bei keiner der sieben Gesellschaften ein Kreditereignis eintritt, erhalten Anleger im Jahresabstand, erstmals am 12.1.17, einen Zinskupon in Höhe von 2,05 Prozent gutgeschrieben und die Anleihe wird am 12.1.22 mit ihrem Nennbetrag von 1.000 Euro zurückbezahlt. Findet bei einem oder mehreren Unternehmen während der Beobachtungsperiode ein Kreditereignis statt, dann reduziert sich die Gesamtgewichtung um den oder die betroffenen Referenzschuldner und die Zinszahlungen werden sich nach dem verbleibenden reduzierten Kapitalbetrag richten. Die Rückzahlung der im Konkursverfahren ermittelten Teilbeträge der betroffenen Unternehmen kann auch wesentlich nach der Beendigung der Laufzeit der Anleihe erfolgen.
Das LBBW-Bonitätsabhängige Anleihe Portfolio, fällig am 12.1.22, ISIN: DE000LB06DL8, kann noch bis 18.11.15 in einer Stückelung von 1.000 Euro mit 100 Prozent gezeichnet werden.
ZertifikateReport-Fazit: Das Bonitätsabhängige Anleihe Portfolio reduziert das Verlustrisiko im Vergleich zu Anleihen, die nur auf einem Schuldner basieren, da ein Kreditereignis bei sieben Unternehmen wesentlich weniger unwahrscheinlich ist, als bei einem einzigen.
Quelle: zertifikatereport.de