Unterschiedlicher konnten die jüngsten Quartalsberichte und die folgenden Marktreaktionen bei der Deutschen Bank und der Commerzbank (WKN CBK100) kaum sein. Dabei macht sich die Commerzbank immer besser.
Das Institut lässt Schritt für Schritt die Finanzkrise hinter sich. Immer noch gehören rund 16 Prozent an der zweitgrößten Bank in Deutschland dem Steuerzahler, nachdem zwischenzeitlich der Staat stützend eingreifen musste. Allerdings will die Commerzbank in diesem Jahr erstmals seit 2007 wieder eine Dividende ausschütten. Es soll ein weiterer Schritt in Richtung Normalität sein. Mit einer geplanten Ausschüttung von 20 Cent je Aktie käme man beim aktuellen Aktienkurs auf eine Dividendenrendite von knapp 2 Prozent. Diese erscheint nicht sonderlich hoch. Im derzeitigen Niedrigzinsumfeld und nach den Turbulenzen, die das DAX-Unternehmen in den vergangenen Jahren durchmachen musste, ist sie jedoch mehr als ordentlich.
Neben der Wiederaufnahme von Dividendenzahlungen wird sich der zum Oktober 2016 an der Konzernspitze scheidende Chef Martin Blessing auch auf die Fahnen schreiben können, dass er der lange Zeit kriselnden Commerzbank wieder Stabilität verleihen konnte. Und das ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, als die Deutsche Bank die Dividende für 2015 und 2016 gestrichen sowie für das dritte Quartal 2015 einen Milliardenverlust ausgewiesen hatte. Wie gut die Geschäfte bei der Commerzbank wieder laufen, zeigte sich zwischen Juli und September.
Im dritten Quartal fiel die Risikovorsorge um 57 Prozent auf 146 Mio. Euro, was auf die gute Kreditqualität im Kerngeschäft und den zügigen Abbau der Problemanlagen in der hauseigenen Bad Bank zurückzuführen war. Analysten hatten im Schnitt mit 231 Mio. Euro deutlich mehr erwartet. Die Verwaltungsaufwendungen blieben nahezu konstant, weshalb das Ergebnis vor Steuern um 17 Prozent auf 401 Mio. Euro zunahm. Auf diese Weise wurden die Konsensschätzungen (349 Mio. Euro) deutlich übertroffen. Aufgrund eines negativen Steuereffektes sank das Nettoergebnis um 8 Prozent auf 207 Mio. Euro. Nach neun Monaten verzeichnete die Commerzbank allerdings einen Nettogewinn von 853 Mio. Euro, nach 525 Mio. Euro im Vorjahr.
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