Von Madeleine Nissen
FRANKFURT (Dow Jones)--Das Problem "Too-Big-To-Fail" ist nach Einschätzung von Jürgen Fitschen nicht nachhaltig gelöst. Den systemisch relevanten Banken eine noch höhere Last an haftendem Kapital aufzuerlegen sei ein Weg, der Lösung näherzukommen, sagte Jürgen Fitschen in seiner Rolle als Präsident des Bankenverbands. "Natürlich sind die höheren Kapitalkosten, die damit verbunden sind, nicht etwas wonach wir uns gesehnt haben", sagte Fitschen. "Aber wir müssen dann auch erwarten können, dass die Wahrnehmung der großen Banken sich dann nachhaltig verändert", sagte er.
Fitschen: "Es wäre fatal wenn man diese Instrumente einführt und sagt, naja, wir sind immer noch zu groß. Irgendwo muss man es da mal gut sein lassen."
Fitschen ist auch Co-Vorstandschef der Deutschen Bank, die zu den 30 weltweit systemisch relevanten Banken zählt. Für sie gelten daher als einzige deutsche Bank die Kapitalanforderungen des Finanzstabilitätsrats (Financial Stability Board, FSB). Die globalen Bankenregulierer haben neue Pläne zur Bewältigung des Too-Big-To-Fail-Problems ersonnen, um eine Wiederholung der Finanzkrise von 2008 zu verhindern. Damals mussten Steuerzahler vor der Insolvenz stehende Banken retten. Deren Kollaps hätte das gesamte Finanzsystem in den Abgrund gerissen.
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November 09, 2015 11:45 ET (16:45 GMT)
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