Mainz (ots) - Dass die Bundeswehr heute von einer Frau geführt wird, ist äußeres Zeichen einer Armee, die sich im Laufe ihrer Geschichte immer wieder neu erfunden hat. Die Geburtsstunde stand im Zeichen höchst bedenkenswerter moralischer Zweifel, ob zehn Jahre nach dem Ende Hitler-Deutschlands eine Wiederbewaffnung der jungen Republik überhaupt infrage kommen konnte. Zudem standen nur wenige Offiziere zur Verfügung, die nicht mit der schweren Hypothek einer Wehrmacht-Vergangenheit belastet waren. Die Ehrenerklärung von Nato-Oberbefehlshaber Eisenhower ermöglichte die Wiedereingliederung der ehemaligen Diener der Nationalsozialisten. Dies auch in dem Bewusstsein, dass es durchaus militärischen Widerstand gegen Hitler gegeben hatte und die neue Armee schwerlich von 18-jährigen Generälen geführt werden konnte. Aus der historischen Erfahrung heraus entwarfen die Gründerväter den Staatsbürger in Uniform als Leitbild des Prinzips der inneren Führung. Es setzt Grenzen für Befehl und Gehorsam und stellt in einem natürlichen Spannungsfeld den militärischen Pflichten des Soldaten die Rechte des freien Bürgers entgegen. Die Bundeswehr löste sich im Laufe der Zeit aus dem Schatten der Vergangenheit. Mit Hilfe des Bundesverfassungsgerichts wird sie nach der deutschen Einheit zur Parlamentsarmee. Bosnien, Kosovo und Afghanistan markieren Meilensteine der Entwicklung zur Einsatzarmee. Eine rasante Entwicklung, die nicht am Ende ist.
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