Ulm (ots) - Ganz kleiner Schritt
Fluchtursachen in afrikanischen Ländern zu bekämpfen, ist kein Unterfangen für ein kurzes Gipfeltreffen. Da bedarf es eines Masterplans, der sich vor allem an der Umverteilungsstrategie orientiert, wie sie die EU mit neu aufgenommenen Staaten praktiziert. Sie muss auf Jahrzehnte angelegt sein, damit wirtschaftlicher Aufschwung gelingt, Rechtsstaatlichkeit einkehrt, der Korruption Einhalt geboten wird und sich Demokratie entwickelt. Nur dann können stabile Gesellschaften ein Bildungs- und Gesundheitssystem installieren, das Perspektiven für die junge Generation bietet. Es reicht auch nicht aus, rasch einen Treuhandfonds von 1,9 Milliarden Euro aufzulegen. Afrikaner, die bereits in Europa leben, schicken weitaus mehr Geld in ihre Heimatländer als Brüssel jetzt verteilt. Und Europäer holen viel mehr Rohstoffe dort ab, als ihre Regierungen für Entwicklungshilfe zu geben bereit sind. Das wissen auch die Staats- und Regierungschefs. Ihre Konferenz diente einem ganz anderen Zweck: Die Europäer wollen dem Flüchtlingszustrom die Spitze nehmen. Sie haben ihren afrikanischen Kollegen für Geld das Versprechen abgerungen, mehr gegen Schlepper vorzugehen. Dafür bildet und rüstet die EU ihre Sicherheitskräfte aus. Mehr als fraglich ist, ob die Europäer ihre Ziele so erreichen können. Ganz problematisch ist, dass Finanzmittel in Regierungshände geraten können, die bisher deutlich mehr zu den Ursachen der Flucht beitragen als umgekehrt. Das Treffen in Malta kann deshalb allenfalls ein kleiner Schritt sein auf dem Weg, eine gemeinsame Politik aufzubauen, die beiden Seiten hilft. Es müssen viele weitere folgen.
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Pressekontakt: Südwest Presse Ulrike Sosalla Telefon: 0731/156218
Fluchtursachen in afrikanischen Ländern zu bekämpfen, ist kein Unterfangen für ein kurzes Gipfeltreffen. Da bedarf es eines Masterplans, der sich vor allem an der Umverteilungsstrategie orientiert, wie sie die EU mit neu aufgenommenen Staaten praktiziert. Sie muss auf Jahrzehnte angelegt sein, damit wirtschaftlicher Aufschwung gelingt, Rechtsstaatlichkeit einkehrt, der Korruption Einhalt geboten wird und sich Demokratie entwickelt. Nur dann können stabile Gesellschaften ein Bildungs- und Gesundheitssystem installieren, das Perspektiven für die junge Generation bietet. Es reicht auch nicht aus, rasch einen Treuhandfonds von 1,9 Milliarden Euro aufzulegen. Afrikaner, die bereits in Europa leben, schicken weitaus mehr Geld in ihre Heimatländer als Brüssel jetzt verteilt. Und Europäer holen viel mehr Rohstoffe dort ab, als ihre Regierungen für Entwicklungshilfe zu geben bereit sind. Das wissen auch die Staats- und Regierungschefs. Ihre Konferenz diente einem ganz anderen Zweck: Die Europäer wollen dem Flüchtlingszustrom die Spitze nehmen. Sie haben ihren afrikanischen Kollegen für Geld das Versprechen abgerungen, mehr gegen Schlepper vorzugehen. Dafür bildet und rüstet die EU ihre Sicherheitskräfte aus. Mehr als fraglich ist, ob die Europäer ihre Ziele so erreichen können. Ganz problematisch ist, dass Finanzmittel in Regierungshände geraten können, die bisher deutlich mehr zu den Ursachen der Flucht beitragen als umgekehrt. Das Treffen in Malta kann deshalb allenfalls ein kleiner Schritt sein auf dem Weg, eine gemeinsame Politik aufzubauen, die beiden Seiten hilft. Es müssen viele weitere folgen.
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