Gute Arbeitsmarktdaten aus den USA haben die Gerüchte um eine baldige Zinserhöhung durch das US-Zentralbankensystem FED verdichtet. Die Agenturen zitieren US-Notenbankmitglied und Chef der Notenbank von San Francisco John Williams, der kürzlich erklärte, es mache jetzt Sinn, sich "schrittweise aus diesem außerordentlichen Stimulus (gemeint sind die niedrigen Zinsen, Anm.) zurückzuziehen". In Deutschland ließ dies den DAX zunächst über die 11.000er Marke schießen, die Gewinne konnten in der folgenden Handelsperiode aber nicht gehalten werden.
Wir haben es in einer der vergangenen Ausgaben erwähnt: Höhere Zinsen belasten die Aktienmärkte nur scheinbar. Zwar machen sie Anleihen im Verhältnis zu Aktien optisch billiger, doch höhere Zinsen sind auch - siehe USA - ein Indikator für ein besseres Konjunkturklima, und dieses begünstigt wiederum die Aktien. Aus europäischer Sicht relevant ist schließlich der Währungseffekt: Zinssteigerungen stärken üblicherweise die betreffenden Währungen, und ein stärkerer Dollar (an den auch einige Schwellenländer-Währungen gebunden sind) begünstigt, wie an dieser Stelle mehrfach beschrieben, Exporte aus dem Euroraum.
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