Leipzig (ots) -
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Die Jury um Frank Plasberg zeichnete beim Regionalwettbewerb der ARD auch in diesem Jahr wieder die besten Leistungen im deutschsprachigen Regionalfernsehen aus. Der MDR gewann gestern Abend in den Kategorien "Die beste Sendung", Der einzelne Beitrag vom Tag für den Tag" und "Worauf wir besonders stolz sind".
In der Kategorie "Der einzelne Beitrag vom Tag für den Tag" hat die Jury ein MDR-Bericht bei "MDR um 4" über die Feuerwehr Auerbach (Sachsen) am 16. April dieses Jahres überzeugt, die ein neu angeschafftes Einsatzfahrzeug nicht nutzen darf, da ein reflektierender Klebestreifen an den Seiten kein Prüfsiegel aufweist. Kurioserweise ist die gleiche Folie am Heck des Fahrzeugs sowie bei Feuerwehrautos in anderen Bundesländern kein Hinderungsgrund...
Zur Begründung:
"Im Grunde genommen müsste sich der MDR den Preis für den besten Beitrag mit den Beamten des sächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr teilen. Denn die liefern die Vorlage für einen kleinen Film über ein offenbar großes bürokratisches Problem: Bei der Feuerwehr im vogtländischen Auerbach fehlt das Prüfzeichen auf dem reflektierenden Klebeband! Ein Skandal in den Augen sächsischer Bürokraten! Autor Stefan Ganß erzählt auf liebevoll-ironische Weise von einem Problem, das keines ist, an dem sich aber die armen Auerbacher Feuerwehrmänner abarbeiten müssen. Dabei nutzen er und sein Kameramann alle Mittel, die Fernsehmachern zur Verfügung stehen. Dazu gehört auch der perfekte Einsatz von Musik, der die Bürokratenmentalität hörbar macht."
Über den Bremer Fernsehpreis in der Kategorie "Die beste Sendung" konnte sich der MDR SACHSENSPIEGEL für seine Sendung vom 13. Januar freuen. Zum Zeitpunkt der Sendung berichtete der MDR Sachsenspiegel bereits seit drei Monaten über die steigende Zahl der Pegida- und Legida-Demonstranten sowie über die Menschen und Initiativen, die sich ihnen entgegen stellten. Am Montag, dem 12.Januar 2015, gab es zwei sehr große Demonstrationen mit allein 25.000 Pegida-Anhängern in Dresden. Die Berichterstattung war seit Wochen erschwert durch Übergriffe auf Fahrzeuge, Beschimpfungen und Tätlichkeiten gegen Reporter. Trotzdem gelang es in der Sendung am Folgetag, 13. Januar, die wichtigsten Ereignisse des Vortages abzubilden und alle wichtigen Aspekte zu beleuchten.
Die Begründung der Jury: "Lügenpresse - wohl kaum ein Wort hat Journalisten so in ihrem Selbstverständnis in Frage gestellt wie dieser Begriff. Gerade Reporterinnen und Reporter, die regelmäßig von Pegida und Co berichten, bekommen ihn wütend entgegengeschleudert. Da fällt es schwer, kühlen Kopf zu bewahren. Genau das ist in hervorragender Weise der Redaktion des "Sachsenspiegel" gelungen. Ein Pfund dabei: der Moderator Tino Böttcher. Unaufgeregt, klar, sympathisch gelingt es ihm, der Sendung Struktur und Halt zu geben. Ein weiteres Pfund: die Autorinnen und Autoren. Sie widerstehen der Versuchung, larmoyant oder betroffen über die Anfeindungen und Hassmails zu berichten: Mutig ist das. Das dritte Pfund: die Planung. Der Schwerpunkt über Lügenpresse, klar strukturiert. Die Idee, Frauen mit Kopftuch in Dresden ein Gesicht und Stimme zu geben, ist stark, auch die anderen Beiträge bestechen durch klare Erzählstruktur und Ideenreichtum. Der "Sachsenspiegel": eine starke Teamleistung."
In der Kategorie "Worauf wir besonders stolz sind" wurde MDR SACHSEN ANHALT HEUTE geehrt. Reporter Stefan Bernschein fragte sich im April 2015, wie sich der demografische Wandel anfühlt. Für das Fernsehexperiment "Expedition Zukunft: Demografie hautnah" packte der Reporter, der im Alltag die Vorzüge des Großstadtlebens genießt, seinen Koffer und zog für eine Woche nach Molmerswende, einem Ortsteil der Stadt Mansfeld mit knapp 200 Einwohnern. Was bedeutet es, wenn man nicht spontan in den nächsten Ort fahren kann, wenn keine Schule, kein Supermarkt, kein Arzt vor Ort ist? In fünf Folgen berichtete er über seine Erlebnisse und fragte nach, welche Lösungsbeispiele für die dargestellten Probleme es in Sachsen-Anhalt schon gibt. Eine umfangreiche Internetseite begleitet(e) das Projekt: www.mdr.de/sachsen-anhalt/expedition-zukunft/index.html.
In der Jurybegründung heißt es: "Sachsen-Anhalt hat ein demografisches Problem. Das klingt erstmal nicht so sexy für einen Journalisten. Das klingt nach Zahlen, Daten, Statements. Reporter Stefan Bernschein und die Redaktion von "Sachsen-Anhalt heute" lassen die Zuschauer miterleben, was die Abwanderung von Menschen aus ihrer Heimat konkret bedeutet - vor allem für die, die bleiben. Bernschein fährt durchs Land, quartiert sich bei den Menschen ein, stellt Fragen, zeigt ihren Alltag. Die Redaktion benennt die Probleme eines Landes, ohne dessen Stärken zu verschweigen. Mehr noch: Sie zeigt, welche Lösungen es geben könnte, macht den Menschen Mut. Begeistert war die Jury auch von der optischen Umsetzung: Besonders die Kameraarbeit und der Einsatz von Grafik machen die Serie zu einem emotionalen und informativen Erlebnis."
Insgesamt 19 deutschsprachige Beiträge waren in vier Kategorien für den Bremer Fernsehpreis nominiert.
Radio Bremen verleiht den Fernsehpreis seit 1974. Der Preis gilt heute als maßgebliche Auszeichnung für regionale Fernsehprogramme.
Weitere Informationen finden Sie unter unter www.bremerfernsehpreis.de
OTS: MDR newsroom: http://www.presseportal.de/nr/7880 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_7880.rss2
Pressekontakt: MDR, Hauptabteilung Kommunikation, Bianca Richter, Tel.: (0341) 3 00 64 32, E-Mail: presse@mdr.de; Twitter: @MDRpresse
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Die Jury um Frank Plasberg zeichnete beim Regionalwettbewerb der ARD auch in diesem Jahr wieder die besten Leistungen im deutschsprachigen Regionalfernsehen aus. Der MDR gewann gestern Abend in den Kategorien "Die beste Sendung", Der einzelne Beitrag vom Tag für den Tag" und "Worauf wir besonders stolz sind".
In der Kategorie "Der einzelne Beitrag vom Tag für den Tag" hat die Jury ein MDR-Bericht bei "MDR um 4" über die Feuerwehr Auerbach (Sachsen) am 16. April dieses Jahres überzeugt, die ein neu angeschafftes Einsatzfahrzeug nicht nutzen darf, da ein reflektierender Klebestreifen an den Seiten kein Prüfsiegel aufweist. Kurioserweise ist die gleiche Folie am Heck des Fahrzeugs sowie bei Feuerwehrautos in anderen Bundesländern kein Hinderungsgrund...
Zur Begründung:
"Im Grunde genommen müsste sich der MDR den Preis für den besten Beitrag mit den Beamten des sächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr teilen. Denn die liefern die Vorlage für einen kleinen Film über ein offenbar großes bürokratisches Problem: Bei der Feuerwehr im vogtländischen Auerbach fehlt das Prüfzeichen auf dem reflektierenden Klebeband! Ein Skandal in den Augen sächsischer Bürokraten! Autor Stefan Ganß erzählt auf liebevoll-ironische Weise von einem Problem, das keines ist, an dem sich aber die armen Auerbacher Feuerwehrmänner abarbeiten müssen. Dabei nutzen er und sein Kameramann alle Mittel, die Fernsehmachern zur Verfügung stehen. Dazu gehört auch der perfekte Einsatz von Musik, der die Bürokratenmentalität hörbar macht."
Über den Bremer Fernsehpreis in der Kategorie "Die beste Sendung" konnte sich der MDR SACHSENSPIEGEL für seine Sendung vom 13. Januar freuen. Zum Zeitpunkt der Sendung berichtete der MDR Sachsenspiegel bereits seit drei Monaten über die steigende Zahl der Pegida- und Legida-Demonstranten sowie über die Menschen und Initiativen, die sich ihnen entgegen stellten. Am Montag, dem 12.Januar 2015, gab es zwei sehr große Demonstrationen mit allein 25.000 Pegida-Anhängern in Dresden. Die Berichterstattung war seit Wochen erschwert durch Übergriffe auf Fahrzeuge, Beschimpfungen und Tätlichkeiten gegen Reporter. Trotzdem gelang es in der Sendung am Folgetag, 13. Januar, die wichtigsten Ereignisse des Vortages abzubilden und alle wichtigen Aspekte zu beleuchten.
Die Begründung der Jury: "Lügenpresse - wohl kaum ein Wort hat Journalisten so in ihrem Selbstverständnis in Frage gestellt wie dieser Begriff. Gerade Reporterinnen und Reporter, die regelmäßig von Pegida und Co berichten, bekommen ihn wütend entgegengeschleudert. Da fällt es schwer, kühlen Kopf zu bewahren. Genau das ist in hervorragender Weise der Redaktion des "Sachsenspiegel" gelungen. Ein Pfund dabei: der Moderator Tino Böttcher. Unaufgeregt, klar, sympathisch gelingt es ihm, der Sendung Struktur und Halt zu geben. Ein weiteres Pfund: die Autorinnen und Autoren. Sie widerstehen der Versuchung, larmoyant oder betroffen über die Anfeindungen und Hassmails zu berichten: Mutig ist das. Das dritte Pfund: die Planung. Der Schwerpunkt über Lügenpresse, klar strukturiert. Die Idee, Frauen mit Kopftuch in Dresden ein Gesicht und Stimme zu geben, ist stark, auch die anderen Beiträge bestechen durch klare Erzählstruktur und Ideenreichtum. Der "Sachsenspiegel": eine starke Teamleistung."
In der Kategorie "Worauf wir besonders stolz sind" wurde MDR SACHSEN ANHALT HEUTE geehrt. Reporter Stefan Bernschein fragte sich im April 2015, wie sich der demografische Wandel anfühlt. Für das Fernsehexperiment "Expedition Zukunft: Demografie hautnah" packte der Reporter, der im Alltag die Vorzüge des Großstadtlebens genießt, seinen Koffer und zog für eine Woche nach Molmerswende, einem Ortsteil der Stadt Mansfeld mit knapp 200 Einwohnern. Was bedeutet es, wenn man nicht spontan in den nächsten Ort fahren kann, wenn keine Schule, kein Supermarkt, kein Arzt vor Ort ist? In fünf Folgen berichtete er über seine Erlebnisse und fragte nach, welche Lösungsbeispiele für die dargestellten Probleme es in Sachsen-Anhalt schon gibt. Eine umfangreiche Internetseite begleitet(e) das Projekt: www.mdr.de/sachsen-anhalt/expedition-zukunft/index.html.
In der Jurybegründung heißt es: "Sachsen-Anhalt hat ein demografisches Problem. Das klingt erstmal nicht so sexy für einen Journalisten. Das klingt nach Zahlen, Daten, Statements. Reporter Stefan Bernschein und die Redaktion von "Sachsen-Anhalt heute" lassen die Zuschauer miterleben, was die Abwanderung von Menschen aus ihrer Heimat konkret bedeutet - vor allem für die, die bleiben. Bernschein fährt durchs Land, quartiert sich bei den Menschen ein, stellt Fragen, zeigt ihren Alltag. Die Redaktion benennt die Probleme eines Landes, ohne dessen Stärken zu verschweigen. Mehr noch: Sie zeigt, welche Lösungen es geben könnte, macht den Menschen Mut. Begeistert war die Jury auch von der optischen Umsetzung: Besonders die Kameraarbeit und der Einsatz von Grafik machen die Serie zu einem emotionalen und informativen Erlebnis."
Insgesamt 19 deutschsprachige Beiträge waren in vier Kategorien für den Bremer Fernsehpreis nominiert.
Radio Bremen verleiht den Fernsehpreis seit 1974. Der Preis gilt heute als maßgebliche Auszeichnung für regionale Fernsehprogramme.
Weitere Informationen finden Sie unter unter www.bremerfernsehpreis.de
OTS: MDR newsroom: http://www.presseportal.de/nr/7880 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_7880.rss2
Pressekontakt: MDR, Hauptabteilung Kommunikation, Bianca Richter, Tel.: (0341) 3 00 64 32, E-Mail: presse@mdr.de; Twitter: @MDRpresse