NEW YORK (dpa-AFX) - Die zuletzt lustlose Wall Street ist am Dienstag mit deutlichen Gewinnen in den neuen Monat gestartet. Weder mäßige Konjunkturdaten noch die im weiteren Wochenverlauf anstehenden, wichtigen Ereignisse konnten die Kauflaune der Anleger bremsen - anders als an den letzten Handelstagen. Börsianer erinnerten daran, dass der Dezember historisch betrachtet der beste Monat für Aktien weltweit sei. Entsprechend gut sei die Stimmung der Investoren.
Zum Börsenschluss stand der Leitindex Dow Jones Industrial
ANLEGER WARTEN AUF SIGNALE FÜR ZINSWENDE
Die Anleger warteten auf Signale zum Zeitpunkt der Zinswende in den USA, sagte Stratege Daniel Sugarman vom Broker ETX Capital. Bereits am Donnerstag könnte die Präsidentin der US-Notenbank (Fed), Janet Yellen, erste Hinweise geben, ob es Mitte Dezember tatsächlich zur ersten Zinserhöhung seit der Finanzkrise kommt. Eine wichtige Rolle hierfür dürfte auch der am Freitag anstehende, offizielle Arbeitsmarktbericht für den November spielen.
Ebenfalls schon am Donnerstag wird die Europäische Zentralbank (EZB) nach einhelliger Einschätzung von Volkswirten ihre Geldpolitik weiter lockern. Uneins sind die Experten lediglich, welche konkreten Maßnahmen die EZB im Kampf gegen die zu niedrige Inflation ergreifen wird.
NERVOSITÄT NACH SCHWACHEM ISM:EINKAUFSMANAGERINDEX
Marktexperte Jens Klatt vom Analysedienst DailyFX sprach indes von etwas Nervosität am Markt, nachdem der ISM-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende US-Gewerbe im November überraschend zurückgegangen war. Er verwies darauf, dass der Stimmungsindikator auf den niedrigsten Stand seit Juni 2009 und erstmals seit 2012 unter die Wachstumsschwelle gesunken sei.
Das letzte Mal, als sich der ISM-Index in diesem Bereich bewegt habe, habe die Fed erstmals ihre Geldpolitik gelockert, gab Klatt zu bedenken. Auch für Helaba-Analyst Ralf Umlauf "scheint die Zinswende wieder etwas unsicherer geworden zu sein". Derweil waren die Bauausgaben in den USA im Oktober stärker gestiegen als erwartet. Der Häusermarkt ist für die amerikanische Wirtschaft wegen der vergleichsweise hohen Anzahl von Hausbesitzern von großer Bedeutung.
Höhere Zinsen würden einerseits für optimistische Konjunkturerwartungen der Fed sprechen, aber andererseits die Attraktivität von Aktien gegenüber festverzinslichen Wertpapieren schmälern. Die Experten gehen aber ohnehin davon aus, dass die US-Währungshüter nach der wahrscheinlichen Zinswende den Leitzins nur behutsam weiter anheben werden.
EINZELHÄNDLER MIT WEIHNACHTSGESCHÄFT WEITER IM FOKUS
Bei den US-Einzelwerten gab es am Dienstag nur wenig kursbewegende Nachrichten. Mit neuen Zahlen zum Geschäftsverlauf seit dem "Thanksgiving"-Wochenende, das in den USA traditionell die Weihnachtseinkaufsaison einläutet, blieben die Einzelhandelswerte im Fokus. Laut "Wall Street Journal" haben die Amerikaner zum Erntedankfest und am folgenden Brückentag "Black Friday" insgesamt mehr ausgegeben als im Vorjahr.
In einigen wichtigen Produktkategorien wie der Konsumelektronik
hätten die Kunden aber im Schnitt weniger Geld auf den Tisch gelegt,
so der Bericht weiter. Hohe Nachlässe hätten zudem auf die Preise
gedrückt. Entsprechend büßten die Aktien der Elektronikkette Best
Buy
Am "Cyber Monday" nach diesem verlängerten Wochenende hatten dann
traditionell die Online-Händler wie Amazon und Ebay nach dem Start
des Weihnachtsgeschäfts nochmal mit aggressiven Rabattaktionen
aufgewartet. Branchendaten zufolge sollen die Internetverkäufe an
diesem Montag um 12 Prozent gestiegen sein. Durchgängig Rückenwind
gab das aber nicht: Während die Amazon-Titel
AUTOBAUER UNEINHEITLICH NACH ABSATZZAHLEN
Zudem rückten die Autobauer mit Absatzdaten für den November in
den Blick. Die Aktien von Ford
Der Eurokurs fing sich nach der Talfahrt der vergangenen Wochen etwas und erholte sich zuletzt auf 1,0632 US-Dollar. Zehnjährige US-Staatsanleihen legten um 17/32 Punkte auf 100 30/32 Punkte zu und rentierten mit 2,15 Prozent./gl/he
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
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