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Ist Mario Draghi vom Nikolaus zum Knecht Ruprecht mutiert?

Die Finanzmärkte sind von den letzten Entscheidungen der EZB offensichtlich enttäuscht. Der Einlagenzins wurde nicht so deutlich gesenkt wie erwartet und ebenso wurde das bisherige monatliche Aufkaufvolumen von Anleihen von 60 Mrd. Euro nicht weiter erhöht. Die Marktenttäuschung hat EZB-Präsident Draghi sich selbst zuzuschreiben. Er und sein Chef-Volkswirt wurden in den letzten Wochen nicht müde, eine noch großzügigere Geldpolitik in Aussicht zu stellen. Wer mehr verspricht als er hält, darf sich über Enttäuschungen nicht wundern. Draghi dürfte im letzten Moment kalte Füße bekommen haben und wollte sich vom Markt nicht vorführen lassen, auch wenn er diesem die Wurst wie einem Hund vor die Nase gehalten hat.

Sehr fatal zeigt sich aber auch, dass die Geldpolitik zum alles beherrschenden Einflussfaktor für die Finanzmärkte geworden ist. Sie sind vom billigen und üppigen Geld abhängig wie der Drogenabhängige vom nächsten Schuss. Jede noch so kleine geldpolitische "Enttäuschung" - auch wenn die Expansion weniger expansiv ausfällt als erwartet - wird bestraft. Ohne "happy central banking" zeigen die Aktien- und Rentenmärkte unverhohlen Missstimmung und schwächen damit die fundamentalen Aufwärtskräfte noch mehr.

Nach der ersten Enttäuschung ist jedoch gemäß Statement von Draghi im Anschluss an die letzte Notenbanksitzung grundsätzlich keine Kehrtwende in der Geldpolitik der EZB zu erkennen. Sie zeigt sich von den Erfolgen ihres bisherigen Anleiheaufkaufprogramms offensichtlich wenig überzeugt. In puncto Wachstumsprojektionen für die Eurozone zeigt sie sich zwar leicht optimistischer (2015: 1,5 statt 1,4 und 2017: 1,9 statt 1,8 Prozent). Ein konjunktureller Durchbruch ist dies aber sicherlich nicht. Im Übrigen verläuft die Deflationsbekämpfung weiter enttäuschend, so dass die EZB ihre Inflationsprojektionen das zweite Mal in Folge senkte (2016: 1,0 statt 1,1 und 2017: 1,6 statt 1,7 Prozent). Aus heutiger Sicht müssen ihre Wachstums- und Inflationsprognosen ohnehin als zu optimistisch angesehen werden. Insofern setzt sie zukünftig auf eine Verstärkung ihrer geldpolitischen Dynamik. So verlängert sie ihre monatlichen Wertpapieraufkäufe von September bis März 2017 und kauft damit für etwa 360 Mrd. Euro mehr Anleihen auf als zunächst geplant. Gut 90 Mrd. Euro entfallen dabei auf deutsche Anleihen. Bedeutsam ist auch, dass die EZB sich in ihrem Bestand befindliche, fällig werdende Anleihen erneut in den Anleihemarkt investiert. Damit wird also das Liquiditätsvolumen im Zeitablauf nicht sinken, sondern zumindest auf Rekordniveau verbleiben.

Und überhaupt, hat Mario Draghi - auch mit Blick auf geopolitische und Terrorrisiken - erneut deutlich gemacht, dass die EZB allzeit bereit ist, eine weitere Ausweitung oder abermalige Verlängerung ihres Aufkaufprogramms vorzunehmen, wenn die Inflationsentwicklung weiter enttäuschen sollte.

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