Die Politik der EZB hat den Bürgern der Euroländer alles andere als nur Freude gebracht. Nachdem der Euro viele Jahre lang stabil aufwertete, erschien das Ausland recht günstig. Damit ist nun erst einmal Schluss. Der Euro hat gegenüber den Hauptwährungen deutlich an Wert verloren. Gegenüber der wichtigsten Währung weltweit, dem US-Dollar, beträgt der Wertverlust seit dem relativen Hoch Mitte 2014 rund 20%.
Das macht den Einkauf bzw. Urlaub im Ausland teurer. Wenn man allerdings einen kaufkraftbereinigten Wechselkurs betrachtet, dann hat die Notenbankpolitik nur eine untergeordnete Rolle gespielt. Grafik 1 zeigt den kaufkraftbereinigten Wechselkurs des Euro bzw. früher der D-Mark gegenüber dem Dollar. Der Euro zeigt seit Jahrzehnten einen Aufwärtstrend. Der Rückgang seit 2011 ist zu erkennen, aber noch nicht beunruhigend.
Quelle: Guidants Devisen-Analysen
Der geringe Einfluss des nominalen Wechselkurses auf die Kaufkraft (wie von der OECD berechnet) ist vor allem damit zu erklären, dass die meisten Euroländer wenig vom Import abhängig sind. Würde die Eurozone stark vom Import von überlebenswichtigen Gütern abhängen, sähe die Sache ganz anders aus. Der kaufkraftbereinigte Wechselkurs wird berechnet, indem Warenkörbe miteinander verglichen werden. Beinhaltet dieser Warenkorb so gut wie keine Importgüter, dann spielt der nominale Wechselkurs kaum eine Rolle.
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