Wenige Handelstage vor dem Jahresende zeichnet sich für die Aktienmärkte ein positives Jahr 2015 ab. Nach einem Minus von 15,2 Prozent 2014 hat der ATX in der laufenden Periode zumindest einen Teil der Verluste wieder aufgeholt und notiert seit dem Jahreswechsel aktuell mit 7,2 Prozent in der Gewinnzone. Damit steht der Wiener Leitindex im europäischen Vergleich gut da. Beim DAX beträgt das Plus aktuell 4,3 Prozent. Beim Euro Stoxx 50 sind es sogar nur magere 1,2 Prozent.
Allerdings war das Jahr von hohen Kursschwankungen geprägt. Einem ATX-Höchststand von 2.696 Punkten im Mai folgte ein Ausverkauf bis auf 2.142 Zähler im Oktober. Auch zuletzt zeigten die Kurse wieder nach unten. Der ATX scheiterte zwischen Ende Oktober und Anfang Dezember mehrmals an der Hürde von 2.500 Punkten. Dann ging es allein in den vergangenen sieben Handelstagen um fast 200 Zähler bzw. rund acht Prozent nach unten. "Nachdem die europäischen Leitbörsen letzte Woche durch die jüngsten geldpolitischen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) belastet wurden, führten am Dienstag enttäuschende Konjunkturdaten aus China zu deutlichen Verlusten", konstatieren die Analysten der Erste Group Bank.
Doch es gibt Hoffnung: "Der Boden der derzeitigen Konsolidierungsphase des ATX sollte bald gefunden sein. Wir denken, dass dieser irgendwo zwischen 2.300 und 2.350 Punkten liegt, so die Experten. Der Erste Group Bank zufolge steht die Sitzung des geldpolitischen Ausschusses der US-Notenbank (FOMC) im Fokus der Märkte. "Eine Zinsanhebung ist so gut wie fix, der Ausblick wird allerdings mit Spannung erwartet", so die Analysten. Bernd Maurer, Deputy Head Company Research bei der Raiffeisen Centrobank (RCB), erwartet für den ATX bis zum Jahresende keine starke Bewegung mehr. Lediglich "leicht zulegen" könnte der Index vielleicht noch.
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