LONDON (dpa-AFX) - Im Skandal um manipulierte Zinssätze stehen am
Montag sechs ehemalige Mitarbeiter der Deutschen Bank erstmals vor
Gericht. Bei der Anhörung in London, die noch kein offizieller
Prozessauftakt ist, können sie ihre Schuld oder Unschuld erklären.
Zudem werden die Anklagen erstmals öffentlich gemacht. Auch vier
frühere Angestellte der britischen Großbank Barclays
Die britische Strafverfolgungsbehörde Serious Fraud Office (SFO) wirft ihnen vor, sich an Manipulationen der Euribor-Zinssätze beteiligt zu haben. Der Euribor ist der durchschnittliche Zinssatz, zu dem viele europäische Banken einander Anleihen in Euro gewähren, und wird täglich festgesetzt.
Von den sechs Beschuldigten, die für die Deutsche Bank
Über Jahre haben Mitarbeiter mehrerer Großbanken die wichtigen Referenzzinsen für das Geldgeschäft der Banken untereinander, Libor und Euribor, manipuliert - auch Deutsche-Bank-Mitarbeiter machten mit. Nachdem der Skandal 2012 bekanntgeworden war, entließ der deutsche Branchenprimus mehrere Händler. Ende 2013 hatte die EU-Kommission der Deutschen Bank eine Strafe von 725 Millionen Euro aufgebrummt. 2015 legten die USA und Großbritannien nach: Dort muss die Bank die Rekordstrafe von 2,5 Milliarden Dollar zahlen.
Im August war einer der Hauptverdächtigen im Libor-Skandal in
London zu 14 Jahren Haft verurteilt worden, später wurde die Strafe
auf elf Jahre vermindert. Er hatte für Schweizer Großbank UBS
ISIN DE0005140008 CH0244767585 GB0031348658
AXC0012 2016-01-10/10:33