Von Eleanor Warnock
TOKIO (Dow Jones)--Die japanische Regierung bereitet derzeit ein Gesetz vor, das dem umgerechnet rund 1 Billion Euro schweren öffentlichen Pensionsfonds den direkten Kauf und Verkauf von Aktien ermöglichen soll. Derzeit muss der Government Pension Investment Fund (GPIF) seine Transaktionen über externe Anbieter abwickeln.
Das Sozialministerium in Tokio will den Gesetzesentwurf bis zum Frühjahr vorlegen. Die Verabschiedung und das Inkrafttreten dürften sich nach Einschätzung von Politikern und Regierungsvertretern jedoch bis in die zweite Jahreshälfte hinziehen.
Die Änderung würde die Umwandlung des Fonds weg von einer konservativen Anlagestrategie hin zu einem Pensions- und staatlichen Investitionsfonds bedeuten, wie er auch in anderen Ländern existiert. Ministerpräsident Shinzo Abe hatte diese Öffnung angeregt, um so die japanischen Finanzmärkte zu beleben und die Corporate Governance zu stärken.
GPIF-Chefanleger Hiromichi Mizuno sagte, der Fonds können als größter Aktivahalter des Landes eine positive Kettenreaktion für eine bessere Unternehmensführung auslösen. Allerdings wird auch Kritik laut, sowohl in der Politik als auch bei den Unternehmen. Danach könnte der riesige Fonds die Märkte wegen seiner Aktienauswahl durchschütteln und der Politik ein Mittel in die Hand geben, um Einfluss auf die Unternehmen zu nehmen.
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January 18, 2016 03:24 ET (08:24 GMT)
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