Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Der Apple-Zulieferer Foxconn will angeblich den angeschlageen japanischen Elektronikhersteller Sharp übernehmen. Rund 625 Milliarden japanische Yen - das sind umgerechnet rund 4,9 Milliarden Euro - will der taiwanische Konzern für Sharp auf den Tisch legen, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Sharp musste bereits mehrfach von seinen Banken gerettet werden. Angeblich machen die Banken nun seit einiger Zeit Druck auf Sharp, Hilfe von außen zu suchen und sich einen Investor an Bord zu holen. Sharp soll zudem ein konkurrierendes Angebot der Innovation Network Corp of Japan, einem staatlich unterstützten Investmentfonds, vorliegen. In Anbetracht von Sharps Knowhow in der Bildschirmtechnologie gab es in Japan zuletzt vermehrt Stimmen, die sich kritisch zu der Aussicht geäußert hatten, dass diese Technologie unter ausländische Kontrolle geraten könnte. Innovation Network ist bereits an Japan Display beteiligt, einem weiteren bedeutenden Bildschirm-Hersteller. Allerdings bietet der Apple-Zulieferer, der offiziell als HonHai Precision Industry Co firmiert, offenbar mehr Geld für Sharp.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen
13:00 Verizon Communications Inc, Ergebnis 4Q
13:30 United Continental Holdings Inc, Ergebnis 4Q
22:01 American Express Co, Ergebnis 4Q
22:05 Starbucks Corp, Ergebnis 1Q
AUSBLICK KONJUNKTUR
-US 14:30 Philadelphia-Fed-Index Januar PROGNOSE: -6,0 zuvor: revidiert -10,2; vorläufig -5,9 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 277.000 zuvor: 284.000 16:00 Index Verbrauchervertrauen Eurozone Januar (Vorabschätzung) PROGNOSE: -5,8 zuvor: -5,7 17:00 Rohöllagerbestände (Woche)
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 1.842,60 -0,66% Nikkei-225 16.017,26 -2,43% Hang-Seng-Index 18.656,50 -1,22% Shanghai-Composite 2.928,12 -1,63% S&P/ASX 200 4.864,00 +0,46%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Schwächer - Die nach den jüngsten massiven Verlusten erwartbare Erholung an den ostasiatischen Börsen fällt am Donnerstag aus. Auch die kräftige Erholung der US-Börsen, die zwar mit Verlusten schlossen, sich zuvor von den Tagestiefs aber deutlich erholt hatten, hilft nicht. In Tokio rutschte der Nikkei-Index nach zwischenzeitlich deutlichen Gewinnen im späten Handel scharf ab. Fondsmanager wie Mitsushige Akino von Ichiyoshi Investment Management sprechen von anfänglichen Schnäppchenkäufen danach abflauendem Kaufinteresse mangels neuer Entwicklungen im Umfeld. Tatsächlich kommt beispielsweise von den Ölpreisen keine Unterstützung, wenngleich es von dieser Seite auch keine neuen Störfeuer gibt. Dagegen gibt am Devisenmarkt der frei handelbare Offshore-Yuan wieder nach. Dessen jüngste Schwäche war der Hauptauslöser der Börsenbaisse. Der im Sog der Yuan-Schwäche unter Druck geratene Hongkong-Dollar kann sich dagegen etwas erholen. Händler sprechen von einem nervösen Geschäft. In Schanghai ist eine neuerliche Liquiditätsspritze der chinesischen Notenbank das Hauptgesprächsthema. Aber auch diese offenkundige weitere Lockerung der Geldpolitik sorgt zunächst für keine Erleichterungsrally. Thema Nummer eins in Tokio ist das Gebot des taiwanischen iPhone-Zulieferers Foxconn für Sharp für 5,3 Milliarden Dollar. Sharp gewinnen über 8 Prozent, Foxconn geben um 2,6 Prozent nach.
US-NACHBÖRSE
Ein besser als erwartet ausgefallener Umsatz hat den Kurs von Xilinx nachbörslich in den USA nach oben getrieben. Auf nasdaq.com ging es bis 19.59 Uhr Ortszeit um 8,5 Prozent aufwärts. Der Kurs des Computernetz-Spezialisten F5 legte nach Bekanntgabe der Quartalszahlen um 0,6 Prozent zu. F5 Networks übertraf mit den Erstquartalszahlen zwar die Schätzungen am Markt, verfehlte sie aber mit seinem Ausblick auf das laufende zweite Quartal.
WALL STREET
Index Schlussstand Bewegung % Bewegung abs. Dow Jones Industrial 15.766,74 -1,6% -249,28 S&P-500 1.859,33 -1,2% -22,00 Nasdaq-Composite 4.471,69 -0,1% -5,26 Nasdaq-100 4.136,28 -0,3% -10,79 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 1,47 Mio 1,21 Mio Gewinner 894 1.036 Verlierer 2.287 2.115 Unverändert 44 68
Schwach - Der globale Ausverkauf machte auch vor der Wall Street nicht Halt. Zwischenzeitlich machten Händler panikartige Züge aus, die sich allerdings im späten Geschäft verflüchtigten, als der Markt zu einer Erholung ansetzte. Überzeugende Antworten zum Auslöser des globalen Kurssturzes bei Öl und Aktien blieben Händler schuldig, dies galt auch für die späte Erholung. Händler betonten, dass die US-Wirtschaft noch immer wachse und der Ausverkauf übertrieben gewesen sei. Der Nasdaq-Composite schaffte temporär sogar den Sprung ins Plus. Taktgeber für die Märkte blieb der Ölpreis. Öl erlebte den größten Absturz seit Monaten, was vor allem Aktien aus dem Energiesektor belastete. Dieser führte die Verlierer mit Abschlägen von knapp 3 Prozent mit an. US-Konjunkturdaten und Unternehmensbilanzen hatten dem nichts entgegenzusetzen, zumal auch hier die Enttäuschungen überwogen. Während die Netflix-Geschäftszahlen auf positive Resonanz stießen, meldete IBM Rückgänge bei Ergebnis und Umsatz. AMD wies nicht nur einen Umsatzrückgang aus, sondern lieferte auch einen enttäuschenden Ausblick. Netflix verloren 0,1 Prozent, IBM 4,9 Prozent und AMD 7,7 Prozent. Goldman Sachs gaben 2,0 Prozent nach. Die Großbank verbuchte einen Gewinneinbruch.
TREASURYS
Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen rauschte um 5 Basispunkte auf 1,99 Prozent talwärts und markierte das tiefste Niveau seit drei Monaten. Die Notierungen der Festverzinslichen profitierten neben der Suche der Anleger nach Sicherheit auch von niedrigen Inflationsdaten.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Di, 8.44 Uhr EUR/USD 1,0904 +0,1% 1,0889 1,0962 EUR/JPY 127,21 -0,1% 127,38 127,18 USD/JPY 116,66 -0,3% 116,99 116,07 USD/KRW 1214,33 +0,4% 1209,27 1215,68 USD/CNY 6,5794 +0,0% 6,5784 6,5795 AUD/USD 0,6894 -0,3% 0,6916 0,6830
Der frei handelbare Offshore-Yuan gibt im asiatisch dominierten Geschäft am Donnerstag wieder nach. Dessen jüngste Schwäche war der Hauptauslöser der Börsenbaisse. Der im Sog der Yuan-Schwäche unter Druck geratene Hongkong-Dollar kann sich dagegen etwas erholen von Tiefs knapp unter 7,83 zum US-Dollar am Vortag auf aktuell 7,8180. Der als Fluchthafen geltende Yen kommt von seinem Hoch knapp über 116 je Dollar am Mittwoch wieder deutlicher zurück auf 116,71, war aber zuvor auch schon auf knapp 117,50 zurückgefallen. Der Euro zeigt sich wenig verändert knapp oberhalb von 1,09 Dollar. Händler setzen auf eine stillhaltende Europäische Zentralbank auf ihrer Sitzung am Donnerstag.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
Sorte/Handelsplatz aktuell Vortag (Settlmt) Bewegung % Bewegung abs. WTI/Nymex 28,13 28,35 -0,78 -0,22 Brent/ICE 27,70 27,88 -0,65 -0,18
Die sinkenden Wachstumserwartungen verschärften die Situation auf den überversorgten Ölmärkten, hieß es im US-Habndel. Hatte am Vortag noch Erleichterung darüber überwogen, dass sich das Wachstum in China nicht deutlicher verlangsamt hatte als ohnehin befürchtet, gewannen nun wieder Befürchtungen die Oberhand, die Lage könne sich im laufenden Jahr stärker eintrüben. Analysten sprachen von einem neuen Rekordwert bei offenen Leerverkaufspositionen auf Öl. Bei WTI verbilligte sich der letztmalig gehandelte Februarkontrakt um 6,7 Prozent auf 26,55 Dollar. Es war der größte Tageseinbruch seit September und der niedrigste Schlussstand seit Mai 2003. Brent reduzierte sich um 3,1 Prozent auf 27,88 Dollar je Fass.
METALLE
Metall aktuell Vortag Bewegung % Bewegung abs. Gold (Spot) 1.102,90 1.101,50 +0,1% +1,40 Silber (Spot) 14,16 14,19 -0,2% -0,03 Platin (Spot) 818,50 820,50 -0,2% -2,00 Kupfer-Future 1,99 1,96 +1,4% +0,03
Ölpreisverfall und Konjunkturskepsis ließen Anleger ihr Heil in "sicheren Häfen" suchen: So legte der Goldpreis - auch beflügelt vom fallenden US-Dollar zum Yen - auf 1.102 Dollar je Feinunze nach Kursen um 1.088 am Vorabend zu. "Kapital wird aus Aktien, Öl und anderen risikoreichen Anlagen abgezogen und findet seinen Weg in die sicheren Häfen wie Gold", sagte ein Marktstratege.
MELDUNGEN SEIT MITTWOCH 20.00 UHR
GELDPOLITIK BRASILIEN
Die brasilianische Notenbank hat den Leitzins SELIC unverändert bei 14,25 Prozent belassen.
COSCO
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January 21, 2016 01:51 ET (06:51 GMT)
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