Baierbrunn (ots) - Implantate gelten derzeit als Wunschmethode Nummer eins, um Zähne zu ersetzen - Experten warnen aber vor möglichen Komplikationen. Bei etwa 30 Prozent der Behandelten kommt es zu einer Entzündung im Randbereich der eingesetzten künstlichen Zahnwurzel aus Titan (Periimplantitis), wie Dr. Wolfgang Kirchhoff, Zahnmediziner und Gutachter beim Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK), dem Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" sagte. Und eine Behandlung sei schwierig, erläutert der Direktor der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik am Uniklinikum München, Prof. Daniel Edelhoff: "Bei Periimplantitis gibt es derzeit noch kein eindeutiges Therapiekonzept, das wissenschaftlich anerkannt wäre." Mitunter kann es laut Kirchhoff auch passieren, dass manche Implantate erst gar nicht richtig einwachsen. Das treffe auf zwei bis drei Prozent aller künstlichen Zahnwurzeln zu. Zudem sind Implantate im Gegensatz zu herkömmlichem Zahnersatz vergleichsweise reparaturanfällig. Etwa jeder vierte implantatgestützte Zahnersatz muss innerhalb der ersten fünf Jahre ausgebessert werden - oft wegen zu kräftigen Zubeißens. "Meist platzt ein Stück der Verblendung ab, oder es bricht eine Schraube", so Edelhoff.
Dieser Beitrag ist nur mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei.
Das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" 1/2016 B liegt in den meisten Apotheken aus und wird ohne Zuzahlung zur Gesundheitsberatung an Kunden abgegeben.
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