FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem unter den Erwartungen ausgefallen ifo-Geschäftsklimaindex kommen Europas Börsen bis Montagmittag etwas zurück. Der Index sank im Januar auf 107,3 von 108,6 im Dezember. Erwartet wurde ein leichter Rückgang auf 108,5. Nach der enttäuschenden Sentix-Umfrage war der Rückgang erwartet worden, aber nicht in diesem Maße. "Das Grundvertrauen bröckelt", sagt ein Marktteilnehmer. "Derzeit spricht wenig für eine nachhaltige Erholung an den Aktienmärkten", ergänzt er.
Der DAX notiert 0,2 Prozent im Minus bei 9.747 Punkten, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,3 Prozent auf 3.014 Zähler nach unten. Gedämpft wird die Stimmung auch vom wieder fallenden Ölpreis. Der Ölpreis werde derzeit "nur von Emotion und Angst" getrieben, sagt Barnabas Gan, Volkswirt der OCBC Bank in Singapur. Dies sorge für Volatilität an den Märkten. Nach einer Rally von rund 5 Dollar seit Donnerstag gibt der WTI-Ölpreis nun knapp 3 Prozent nach auf 31,20 Dollar.
Auslöser der jüngsten Ölpreisrally war das Zurückfahren von Leerverkaufspositionen, also von Spekulationen auf fallende Ölpreise. Wie die neuesten Daten der US-Futures-Aufsicht CFTC zeigten, haben Spekulanten ihre Positionen erstmals seit Jahresbeginn um über 8 Prozent reduziert. Hedgefondsmanager und Strategen hatten schon im Sommer angekündigt, dass sie auf dieses Signal als Startschuss für eine Erholung der Rohstoffpreise warten.
Am Montag können die Energiewerte in Europa davon nicht profitieren, hier geht es im Sektor aus Sorge um eine womöglich nicht nachhaltige Erholung der Ölpreise um gut 1,7 Prozent nach unten. Die fallenden Ölpreise überlagern aktuell auch die Kursfantasie, die von den Notenbanken ausgeht. So wird von der Europäischen Zentralbank im März eine weitere Lockerung erwartet und von der Bank of Japan könnten möglicherweise schon in dieser Woche weitere Lockerungen erfolgen. Und auch in China gehen die Spekulationen weiter.
Neben Öl- werden Bankaktien verkauft. Für den Sektor geht es 1,7 Prozent nach unten. Die Aktie der Deutschen Bank gibt 2,9 Prozent nach. "Der Abwärtstrend setzt sich fort", sagt ein Händler. Eingesetzt habe der Verkaufsdruck mit den schwachen Geschäftszahlen. Übergeordnet stehe allerdings die gesamte Branche unter Druck. Der US-Banken-Index habe in den vergangenen Wochen 20 Prozent verloren. Die Spekulation um steigende Zinsmargen gehe nicht auf.
Unter den Einzelaktien ragen Elringklinger im MDAX mit 7,3 Prozent Plus hervor. Sie wurden von der Deutschen Bank zum Kauf empfohlen. Wincor Nixdorf steigen nach einem erhöhten Ausblick und guten Quartalszahlen um 1,5 Prozent. Sowohl das Umsatzplus von 14 Prozent als auch das operative Ergebnis liegen deutlich über den Erwartungen.
Im DAX steigen Deutsche Börse 1,7 Prozent. RBC Capital hat die Aktie auf "Outperform" hochgestuft. Eine Kaufempfehlung der Commerzbank treibt SAP um 1,3 Prozent an. Thyssenkrupp gewinnen 0,6 Prozent, nachdem Thyssen-CEO Hiesinger den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr bestätigt hat.
=== INDEX Stand +-% EuroStoxx50 3.013,55 -0,32% Stoxx50 2.854,91 -0,67% DAX 9.746,17 -0,19% FTSE 5.898,73 -0,02% CAC 4.326,10 -0,24% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 161,44% +17 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.14 Uhr Fr, 17.35 Uhr EUR/USD 1,0823 0,01% 1,0822 1,0810 EUR/JPY 128,11 0,23% 127,81 128,02 EUR/CHF 1,0980 0,45% 1,0931 1,0980 GBP/EUR 1,3143 0,00% 1,3144 1,3248 USD/JPY 118,37 0,24% 118,09 118,45 GBP/USD 1,4225 0,00% 1,4224 1,4320 ROHÖL zuletzt Vortag +/- % +/- USD WTI/Nymex 31,01 32,19 -3,67 -1,18 Brent/ICE 31,17 32,18 -3,14 -1,01 METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD Gold (Spot) 1.106,30 1.097,99 +0,8% +8,31 Silber (Spot) 14,18 14,03 +1,1% +0,16 Platin (Spot) 845,68 829,25 +2,0% +16,43 Kupfer-Future 2,01 2,00 +0,4% +0,01 ===
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January 25, 2016 07:00 ET (12:00 GMT)
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