(In dem um 12.58 Uhr MEZ gesendeten Bericht wurde ein falscher Termin genannt. Richtig muss es im letzten Satz des vierten Absatzes lauten: Aktien der Credit Suisse, die am Donnerstag (NICHT Mittwoch) Ergebnisse vorlegt, verlieren im Sog 4 Prozent. Es folgt die korrigierte Fassung.)
MÄRKTE EUROPA/Börse straft Überbringer schlechter Zahlen ab
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Schwache Unternehmensergebnisse sorgen am Dienstag für teils deutlich Verluste in den Aktien von BP, UBS oder Infineon. Neben der schlecht aufgenommenen Berichtssaison sorgt aber auch der erneute Preisverfall beim Öl für eine steigende Verkaufsbereitschaft unter den Investoren. Der DAX gibt am Mittag um 1,0 Prozent auf 9.664 Punkte nach und der Euro-Stoxx-50 verliert 1,4 Prozent auf 2.980 Punkte. Hier belastet die Schwäche der Öl- und Gasunternehmen, deren Aktien im Schnitt knapp 4 Prozent an Wert verlieren.
"Das Fenster für Käufe in die Kursschwäche ist aus unserer Sicht geschlossen und die Unsicherheit dürfte im Laufe der Woche noch größer werden", heißt es in einem Broker-Kommentar. Denn spätestens nach dem chinesischen Neujahrsfest dürften die Finanzmärkte wieder die Konjunkturschwäche Chinas thematisieren.
Anleger strafen BP nach schwachen Zahlen ab
In London büßen BP 8,7 Prozent ein. Der Einbruch des Ölpreises sowie hohe Abschreibungen haben dem Branchenriesen im vergangenen Jahr einen Verlust von 5,2 Milliarden Dollar eingebrockt. Ein Jahr zuvor hatte der Konzern noch einen Gewinn von 8,1 Milliarden verbucht. Die Dividende von 10 Cent wurde zwar bestätigt, die Anleger dürften aber Zweifel an deren langfristiger Tragfähigkeit haben. Zusätzlich lastet die Herunterstufung des Ausblicks auf "negativ" durch die Ratingagentur S&P auf der Aktie.
Mittelabfluss in der UBS-Vermögensverwaltung und der Aktie
In Zürich brechen UBS um 7,6 Prozent ein. Die schweizerische Großbank UBS hat zwar das vergangene Jahr solide abgeschnitten und belohnt ihre Aktionäre mit einer höheren Dividende. An der Börse wird allerdings negativ gewertet, dass der Großbank im vierten Quartal in der Vermögensverwaltung in Europa netto 2 Milliarden Franken abgeflossen sind und in den Schwellenländern 3,5 Milliarden Franken. Aktien der Credit Suisse, die am Donnerstag Ergebnisse vorlegt, verlieren im Sog 4 Prozent.
Ausblick von Infineon nicht überzeugend
Aktien von Infineon fallen um 2,9 Prozent und gehören damit zu den größeren Kursverlierern im DAX. Der Halbleiterhersteller rechnet in den Monaten Januar bis März mit einem um 1 bis 5 Prozent höheren Umsatz als in den Monaten Oktober bis Dezember 2015. Händler nennen diese Prognose vorsichtig und reagieren mit Aktienverkäufen. Belastend kommt hinzu, dass am Vortag drei große Analystenhäuser auf die Aktie bzw. eine positive Überraschung bei den Geschäftszahlen gesetzt hatten. Diese Überraschung sei aber definitiv ausgeblieben, heißt es im Handel.
Givaudan versüßt Dividende nach guten Zahlen
Die Geschäftszahlen des Schweizer Aromen- und Duftstoffherstellers Givaudan werden an der Börse positiv aufgenommen. Sowohl Nettogewinn als auch die Umsätze lagen leicht über Erwartung. "Das zeigt, wie rund es in der Branche läuft", sagt ein Händler. Stark sei vor allem die Marge ausgefallen, die Unternehmensziele seien bestätigt worden. Die deutliche Dividendenerhöhung komme gut an, sie liege mit 54 Franken am oberen Ende der Erwartungen. Die Überraschung hinter den Zahlen sei vor allem das extrem starke Wachstum in den Schwellenländern. Die Aktie legt gegen den Trend um 0,6 Prozent zu.
Wacker Chemie im "zyklischen Tief"
Der Chemiekonzern Wacker Chemie hat im vierten Quartal etwas mehr verdient als die Konsensschätzung von Analysten erwarten ließ. Der Kurs verliert dennoch knapp 8 Prozent. Analyst Peter Spengler von der DZ Bank sieht das Unternehmen in einem "zyklischen Tief" im Geschäft mit Polysilizium.
Ruhe herrscht am Devisenmarkt. Der Euro hat zum US-Dollar leicht aufgewertet auf 1,0910 Dollar. Damit setzt sich die nun schon zwei Monate dauernde Pendelbewegung um die Marke von 1,09 Dollar fort. Angesichts der Schwäche an den Aktienbörsen legen Bundesanleihen leicht zu.
=== INDEX Stand +-% EuroStoxx50 2.980,43 -1,34% Stoxx50 2.845,69 -1,67% DAX 9.664,79 -0,95% FTSE 5.960,67 -1,64% CAC 4.317,93 -1,69% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 163,37 +30 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.21 Uhr Mo, 17.12 Uhr EUR/USD 1,0913 0,10% 1,0902 1,0889 EUR/JPY 131,86 0,28% 131,49 131,76 EUR/CHF 1,1150 0,30% 1,1116 1,1098 GBP/EUR 1,3204 0,04% 1,3198 1,3188 USD/JPY 120,83 0,18% 120,61 121,00 GBP/USD 1,4406 0,11% 1,4391 1,4363 ROHÖL zuletzt Vortag Settlmt +/- % +/- USD WTI/Nymex 30,62 31,62 -3,16 -1,00 Brent/ICE 33,19 34,24 -3,07 -1,05 METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD Gold (Spot) 1.124,31 1.129,00 -0,4% -4,69 Silber (Spot) 14,27 14,34 -0,5% -0,07 Platin (Spot) 859,75 871,00 -1,3% -11,25 Kupfer-Future 2,08 2,06 +1,0% +0,02 ===
Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/ros
(END) Dow Jones Newswires
February 02, 2016 07:33 ET (12:33 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.