FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Abwärtssog am deutschen Aktienmarkt hat
am Dienstag weiter zugenommen. Die psychologisch wichtige Marke von
8800 Punkten im Dax
Die Stimmung der Anleger bleibe wegen der Sorgen um die
Weltkonjunktur schlecht, kommentierte Markus Huber vom Broker City
of London Markets. Ein zusätzlicher Dämpfer kam mit den schwachen
Konjunkturdaten aus Deutschland in den Markt und am Nachmittag dann
noch durch den kräftigen Anstieg des Euro
'DIE ANGST IST GREIFBAR'
"Die Angst ist greifbar, und jedes Argument zu verkaufen wird genutzt", ergänzte Daniel Saurenz von Feingold Research. "Für den weiteren Abwärtsdruck braucht es keine neuen Gründe", erklärte Händler Thorsten Engelmann von der Equinet Bank. "Erschreckend ist dabei vor allem, dass es schon seit Tagen und Wochen keine Gegenbewegung gibt."
Seit dem Jahresbeginn kennen die Börsen weltweit so gut wie nur noch eine Richtung: nach unten. Das Tempo hat sich mit Beginn des Monats Februar sogar noch beschleunigt. Im deutschen Leitindex summiert sich das Minus inzwischen auf mehr als 18 Prozent. Am Vortag hatte das Börsenbarometer erstmals seit Oktober 2014 unter der Marke von 9000 Punkten geschlossen.
Der MDax
ALLES DREHT SICH UM DIE WELTKONJUNKTUR
Die Sorgen der Anleger drehen sich seit Wochen vor allem um Chinas Wirtschaft und den Ölmarkt. Die Konjunkturschwäche in wichtigen Schwellenländern hat inzwischen aber auch in der deutschen Industrie ihre Spuren hinterlassen: Die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Daten zur Produktion im verarbeitenden Gewerbe waren im Dezember im Monatsvergleich leicht rückläufig und auch der Außenhandel schrumpfte leicht.
In den Blick sind vor allem wieder die Aktien von Banken geraten,
da wegen der Wirtschaftsschwäche eine Welle von Kreditausfällen
befürchtet wird. Wie die Experten der National-Bank in Essen
schreiben, herrscht Sorge, dass die niedrigen Rohstoffpreise
zahlreiche Unternehmen in Zahlungsschwierigkeiten bringen könnten -
was letztlich die Banken mit voller Wucht träfe. Die Aktien der
Commerzbank
Ebenfalls stark unter Druck blieben auch die Stahlwerte. Die
Aktien von Thyssenkrupp
ZÄHES RINGEN UM DEUTSCHE WOHNEN
Besondere Aufmerksamkeit fiel auch auf Immobilienwerte, denn das
Rennen im Übernahmekampf zwischen Vonovia
Schleppend verlief im sehr negativen Börsenumfeld der Gang aufs
Parkett des Biotechnologie-Unternehmens Brain
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
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