FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt trauen sich die
Anleger erstmals seit langem aus der Deckung. Nach seinem jüngsten
Absturz startete der Dax
Aktienhändler Mark Lee von der London Capital Group mahnte, dass die negative Stimmung - wenn auch abgeschwächt - anhalte und es Aktienoptimisten schwer mache. Am Vortag hatte der deutsche Leitindex erneut unter Druck gestanden und mehr als 1 Prozent abgegeben, nachdem er zum Wochenstart erstmals seit Oktober 2014 wieder unter der Marke von 9000 Punkten geschlossen hatte.
Der MDax
ALLE AUGEN RICHTEN SICH AUF FED-CHEFIN YELLEN
Einzelne Beobachter sprechen nach dem seit Wochen anhaltenden Ausverkauf an den Märkten inzwischen bereits von einer Panik, die durch reine Wirtschaftsdaten nicht mehr zu rechtfertigen sei. Seit Jahresbeginn hat alleine der Dax annähernd 17 Prozent an Wert verloren.
Besondere Bedeutung kommt vor diesem Hintergrund im Laufe des Tages der Rede von US-Notenbankchefin Janet Yellen zu. Sie spricht am Nachmittag mitteleuropäischer Zeit vor dem Finanzausschuss des Repräsentantenhauses und am Donnerstag vor dem Bankenausschuss des Senats. Nachdem die Fed im Dezember ihre Leitzinsen erstmals seit der Finanzkrise angehoben hatte, wird den weiteren Zinsentscheidungen ein Symbolcharakter für den Zustand der US-Wirtschaft zugeschrieben.
"Die Aussage der Fed-Chefin ist zugleich der zentrale Faktor für den Tag", kommentierte Dirk Gojny von der National-Bank am Morgen. "Sie muss einerseits sehr klar machen, dass sich die US-Wirtschaft trotz der Schwäche in der Industrie sowie der Probleme im Öl- und Gassektor auf einem sehr robusten, binnenwirtschaftlichen Wachstumspfad befindet, den auch der starke US-Dollar kaum aus der Bahn werfen kann." Andererseits dürfe Yellen sich nicht so weit unter Zugzwang bringen, dass die Märkte sicher auf einen nächsten Leitzinsschritt im März setzten.
BERICHT: DEUTSCHE BANK ERWÄGT ANLEIHENRÜCKKAUF
Unter den Einzelwerten am Frankfurter Aktienmarkt stand einmal
mehr die Deutsche Bank
Quartalszahlen von Heidelberger Druckmaschinen
ANALYSTEN-STUDIEN BEWEGEN
Zudem brachten einige Analystenstudien Schwung in die Kurse:
Papiere des im TecDax notierten Windturbinenhersteller Nordex
Die Investmentbank HSBC strich ihre Verkaufempfehlung für Krones
ISIN DE0008469008 DE0007203275 DE0008467416
AXC0049 2016-02-10/10:01