Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
FREITAG: In China bleiben die Börsen wegen des Neujahrsfests geschlossen.
MONTAG: In den USA ruht der Börsenhandel wegen des Feiertags Washingtons Geburtstag.
TAGESTHEMA
Die japanische Notenbank könnte ihre expansive Geldpolitik erweitern, sollten die Finanzmärkte ihre Turbulenzen fortsetzen. Etsuro Honda, Berater des japanischen Premierministers Shinzo Abe und ehemaliger Bürokrat im japanischen Finanzministerium, sagte, die Bank of Japan (BoJ) könnte eine Dringlichkeitssitzung einberufen. Die Regierung müsse die Mehrwertsteuererhöhung, die für das kommende Jahr geplant ist, verschieben und sollte ein zusätzliches Konjunkturpaket prüfen. Die Notenbank habe zwar kein reguläres Treffen bis Mitte März angesetzt, doch er gehe davon aus, dass die Notenbank nicht so lange warten werde, wenn ihr Inflationsziel in Gefahr ist, erklärte Etsuro Honda. "Das Inflationsziel ist jetzt angesichts des Kursrutsches am Aktienmarkt und des starken Yen-Anstiegs fraglich", sagte er weiter. Etsuro Honda betonte, er habe keine Kenntnis über die Absichten der Notenbank. Sollte sich die Notenbank zu einer Handlung entschließen, dann müsse sie das "zeitnah" machen und den Aufkauf von Staatsanleihen ausdehnen. Zudem müsse der kurzfristige Zinssatz "weiter unter null gedrückt werden".
Japans Zentralbankchef Haruhiko Kuroda hat nach einem Treffen mit Premierminister Shinzo Abe angekündigt, dass die Zentralbank die Bewegung des Yen genau beobachten werde. Auf den Inhalt der Gespräche über die Landeswährung wollte er nicht näher eingehen.
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:30 Einzelhandelsumsatz Januar PROGNOSE: +0,1% gg Vm zuvor: -0,1% gg Vm Einzelhandelsumsatz ex Kfz PROGNOSE: 0,0% gg Vm zuvor: -0,1% gg Vm 14:30 Import- und Exportpreise Januar Importpreise PROGNOSE: -1,5% gg Vm zuvor: -1,2% gg Vm 16:00 Index der Verbraucherstimmung der Uni Michigan Februar (1. Umfrage) PROGNOSE: 91,8 zuvor: 92,0 16:00 Lagerbestände Dezember PROGNOSE: +0,1% gg Vm zuvor: -0,2% gg Vm
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 1.827,70 +0,18% Nikkei-225 14.952,61 -4,84% Hang-Seng-Index 18.363,28 -0,98% Kospi 1.835,28 -1,41% Shanghai-Composite Feiertag S&P/ASX 200 4.765,30 -1,16%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Verluste bis hin zu moderaten Aufschlägen an einigen kleineren Handelsplätzen einerseits und ein erneuter Einbruch in Japan andererseits prägen das Bild. Seit Jahresbeginn ist der Nikkei nun bereits über 20 Prozent eingebrochen. Der japanische Aktienmarkt fällt auf das tiefste Niveau seit mehr als einem Jahr. Es war die schwächste Woche seit den Tagen der Finanzkrise im Oktober 2008. Der HSI in Hongkong nähert sich dem niedrigsten Stand seit 2012. In Seoul wurde der Handel des technologielastigen Kosdaq-Index für 20 Minuten nach heftigen Verlusten ausgesetzt. Der Leitindex in Südkorea gibt weniger deutlich nach. Belastet werden die Kurse in Tokio weiterhin vom Ansturm der Investoren auf den Yen. Zwar präsentiert sich der Yen-Wechselkurs auf Tagessicht wenig verändert, allerdings preist die Börse die Rally des Vortages ein, als der Aktienhandel ruhte. Notenbankgouverneur Haruhiko Kuroda hat sich mit Ministerpräsident Abe getroffen, um die Wechselkursentwicklung zu erörtern. Auch Finanzminister Taro Aso äußerte sich kritisch. Am Devisenmarkt machen Spekulationen die Runde, die BoJ könnte zugunsten des Dollar interveniert haben. Händler bringen den Umstand, dass der Yen nach einer Rally von 5,3 Prozent in der laufenden Woche aktuell nicht mehr steigt mit solchen Gerüchten in Zusammenhang. Mit einem kräftigen Plus zeigen sich die Ölpreise. Auslöser sind Aussagen aus der Opec, sie sei zur Zusammenarbeit bereit. Auch Gold erfreut sich angesichts der Flucht in Sicherheit und der Spekulationen über sinkende Zinsen weiter großer Beliebtheit.
US-NACHBÖRSE
Groupon legten um 18,3 Prozent zu. Unter dem neuen CEO Rich Williams übertraf das Unternehmen im Schlussquartal die eigenen Ziele in einigen Bereichen. So lagen Umsatz, bereinigtes EBITDA und bereinigter Gewinn über dem oberen Ende der Zielvorgabe. Die aktivistischen Investoren Carl Icahn und John Paulson haben ihre öffentliche Auseinandersetzung mit der AIG beendet. Der Versicherer fuhr indes im vierten Quartal einen Verlust von 1,84 Milliarden US-Dollar ein, nachdem er zuvor sowohl die Anhebung der Reserven um 3,6 Milliarden Dollar als auch die Erhöhung der Dividende und die Ausweitung des Aktienrückkaufprogramms angekündigt hatte. Die Titel legten um 1,9 Prozent zu. Pandora gaben 0,2 Prozent nach. Der Internetradiobetreiber verfehlte im Schlussquartal 2015 mit dem Ergebnis die Markterwartungen. Umsatzseitig übertraf die Gesellschaft die Prognosen. FireEye ermäßigten sich um 0,1 Prozent. Die auf Netzsicherheit spezialisierte Gesellschaft wies einen Verlust aus, der allerdings weniger deutlich als befürchtet ausgefallen war. Der Ausblick überraschte zudem positiv.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 15.660,18 -1,60 -254,56 -10,13 S&P-500 1.829,08 -1,23 -22,78 -10,51 Nasdaq-Comp. 4.266,84 -0,39 -16,76 -14,79 Nasdaq-100 3.962,22 -0,10 -4,05 -13,74 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 1,36 Mrd 1,08 Mrd Gewinner 589 1.662 Verlierer 2.568 1.464 Unverändert 54 83
Sehr schwach - Die Anleger haben auch am Donnerstag ihre Aktien abgestoßen. Bereits die Vorgaben aus Asien und Europa machten keine Kauflaune. Mit Sorgen vor einer weltweit lahmenden Konjunktur und der Angst vor weiteren Kursverlusten steigen die Börsianer gegenwärtig Zug um Zug aus. "Die Investoren wollen nur noch raus aus sogenannten Risikopapieren und rein in sichere Häfen wie Gold und den japanischen Yen", so Andreas Paciorek von CMC Markets. Die Boeing-Aktie sauste um 6,8 Prozent abwärts, nachdem die Nachrichtenagentur Bloomberg auf ihrer Homepage von Ermittlungen der US-Börsenaufsicht SEC gegen den Konzern berichtet hat. Zwischenzeitlich fast doppelt so hohe Kursverluste wurden im späten Geschäft vermindert. Der Bankensektor im S&P-500 wurde 4,4 Prozent nach unten gedrückt. Das Niedrigzinsumfeld und die sich ausweitenden Kreditspreads verstärken die Sorge um die Branche. Twitter hat erneut rote Zahlen gemeldet. Überdies enttäuschten die Nutzerzahlen. Die Aktie verlor 4,5 Prozent. Cisco notierten dagegen 9,6 Prozent höher, denn der Netzwerkausrüster verdiente im zweiten Geschäftsquartal mehr als erwartet. Tesla verdreifachte zwar im Schlussquartal ihren Nettoverlust, der operative Fehlbetrag fiel aber deutlich geringer als befürchtet aus. Das wurde mit einem Kursplus von 4,7 Prozent belohnt.
TREASURYS
Laufzeit Kurs Änderung Rendite Änderung in Bp 10 Jahre 99-28/32 +20/32 1,64% -7,0 30 Jahre 110-19/32 +24/32 2,50% -3,4
Die Renditen der als sicher geltenden US-Treasurys waren massiv auf dem Rückzug. So rentierten zehnjährige US-Anleihen nur noch mit 1,64 Prozent, das waren 7 Basispunkte weniger als im späten US-Handel am Mittwoch. Mit 1,53 Prozent im Tagestief erreichte die Rendite den niedrigsten Stand seit August 2012. Sie war damit nicht mehr weit entfernt von ihrem Rekordtief, das sie ebenfalls 2012 markierte. Vom Tagestief erholte sich die Rendite vor allem im Gefolge der Auktion frischer 30-jähriger Anleihen, die nicht ganz so großen Zuspruch fand wie unlängst die der Zehnjährigen.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Do, 9,58 Uhr EUR/USD 1,1315 -0,0% 1,1315 1,1311 EUR/JPY 126,72 -0,5% 127,32 126,26 USD/JPY 111,88 -0,6% 112,56 111,63 USD/KRW 1210,49 +0,8% 1200,35 1202,48 USD/CNY 6,5739 0% 6,5739 6,5739 USD/CNH 6,5413 +0,1% 6,5322 6,5328 USD/HKD 7,7877 -0,0% 7,7913 7,7865 AUD/USD 0,7095 -0,4% 0,7124 0,7026
Am Devisenmarkt war erneut die als klassische Fluchtwährung geltende japanische Währung gesucht. Für einen Dollar wurden am Donnerstag zeitweise nur 110,99 Yen gezahlt. Darauf erholte sich der Greenback bis auf 112,33 Yen. Am Mittwoch hatte der Greenback aber in der Spitze noch über 115 Yen gekostet. Auch der Euro legte zu und ging mit 1,1322 Dollar um. Am Vortag war der Euro im Tief bis 1,1161 Dollar gefallen.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
Sorte/Handelsplatz aktuell Vortag (Settlmt) +/- % +/- USD Vortag (Schluss) WTI/Nymex 27,51 26,21 4,96 1,30 26,21 Brent/ICE 31,49 30,06 4,76 1,43 34,73
Der Ölpreis fiel erneut kräftig. Das Barrel der US-Sorte WTI bewegte sich auf dem niedrigsten Stand seit einem Jahr und schloss bei 26,21 Dollar, das waren 4,5 Prozent weniger als zum Settlement am Vorabend und zugleich war es das tiefste Settlement seit Mai 2003. Ein Überangebot trifft auf wachsende Konjunkturskepsis und Zweifel an der weltweiten Ölnachfrage.
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February 12, 2016 01:57 ET (06:57 GMT)
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