Der globale Krisenindikator Gold erlebt einen Höhenrausch und legt so rasch und stark zu wie seit Jahren nicht mehr. Gleichzeitig flüchten Anleger in sichere Staatsanleihen und verkaufen Aktien. Weltweit schichten Anleger ihre Portfolios um. Das tun sie nicht ohne Grund.
US-Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren sind derzeit so beliebt wie lange nicht. Die Rendite sank zuletzt wieder deutlich unter 2?% und erreicht mit 1,8?% fast wieder die bisherigen Tiefs. Die Rendite sank Mitte 2012 kurzzeitig unter 1,5?%. Das markierte das bisherige Tief. Als Ben Bernanke dann das Ende des Anleihenkaufprogramms ankündigte, stieg die Rendite auf 3?%. Seitdem ist der Trend wieder abwärtsgerichtet.
Die Beliebtheit von US-Anleihen ist auf zwei Faktoren zurückzuführen. Sie bieten im Gegensatz zu vielen anderen als sicher geltenden Anleihen noch eine anständige Rendite und dienen als sicherer Hafen. Mit 1,8?% Rendite pro Jahr macht man keine Luftsprünge, aber Anleger können immerhin fest mit dieser Rendite rechnen. Der Markt für US-Anleihen ist zudem im internationalen Vergleich sehr liquide, sodass Anleger ihre Positionen jederzeit zu guten Preisen verkaufen können.
1,8?% sind angesichts hoher Liquidität und vor allem auch sehr niedrige Inflation gar nicht schlecht. Die Rendite liegt nach Abzug der Inflation bei über einem Prozent. In der Eurozone bekommt man deutlich weniger, wenn man auf ähnlich sichere Anleihen setzt. In Deutschland ist die Realrendite von Bundesanleihen negativ.
US-Anleihen sind im Vergleich zu vielen anderen Anleihen attraktiv, insbesondere, wenn es an Alternativen fehlt. Alternativen gibt es derzeit nicht. Aktien werden als unsicher empfunden und tendenziell verkauft. Der Markt befindet sich in einer Korrektur, die noch lange nicht vorbei sein muss. Anleger verarbeiten noch die unübersichtliche Informationslage.
Vereinfacht ausgedrückt preisen Anleger mehrere globale Trends ein. Allen voran ist da die Wachstumsverlangsamung in China. Inzwischen dürfte das jedoch bei weitem nicht mehr das einzige Sorgenkind sein. Anlegern wird langsam klar, dass die US-Konjunktur nach wie vor stark genug für weitere Zinsanhebungen ist. Der Markt empfindet weitere Zinsanhebungen als falsch. Das macht die Situation nicht besser.
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